Draghis Statthalter in Athen bettelt um eine Belohnung

Yanis Stournaras, der ‚Gouverneur der Bank von Griechenland, der mit EZB-Chef Mario Draghi gemeinsam die Syriza-Regierung in die Unterwerfung zwang, bittet via Financial Times um eine kleine Belohnung für sein geschundenes Volk, damit er und die Regierung sie zum Weitermachen überreden können. Er bettelt um genau das, was er zu verhindern geholfen hat, als Finanzminister Yanis Varoufakis es forderte.

Stournaras, ein langjähriger enger Freund von Varoufakis Nachfolger als Finanzminister, Euklid Tsakalotos, der wiederum mit einer Direktoriumsberaterin der Bank von Griechenland verheiratet ist, scheut sich nicht einmal, dem was er fordert, den gleichen Namen zu geben wie das was Varoufakis gefordert hat, „A New Deal for Greece“, wie ein zu Recht not amused Varoufakis in seiner Replik in der FT zu wissen gibt. „Zu spät zu zynisch“ sei das.

Liest man den Beitrag von Stournaras genau, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er sich sehr bewusst ist, dass er nicht der Erste ist, der fordert, was er erbittet. „Es ist nun die Zeit, die richtige Balance zwischen Reformen und Schuldenerleichterung zu finden“, schreibt er, als ob das früher nicht richtig gewesen wäre. „Jetzt braucht Griechenland einen New Deal mit seinen Partnern“, als ob das Land diesen New Deal nicht gebraucht hätte, als er das noch hintertrieb.  

„Niedrigere Überschussziele und Schuldenerleichterung sind die Anreize, die der griechischen Wirtschaft und der griechischen Gesellschaft zum Weitermachen animieren werden“, schließt er ab.  Wenn es nicht so bitter für das griechische Volk wäre, könnte man Schadenfreude entwickeln, wie dieser Büttel der Troika sich jetzt darüber beschwert, dass er genauso mit Versprechen hingehalten wird, die später gebrochen werden, wie die von ihm bekämpfte Regierung vorher, obwohl er doch immer so ein willfähriger Vollstrecker der Befehle aus Frankfurt war.

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