Wie die EZB die Vermögensungleichheit in Deutschland massiv verschärft

Der Flossbach von Storch (FvS) Vermögenspreisindex erfasst die Preisentwicklung des Vermögens deutscher Haushalte. Damit ist er schön geeignet, die Auswirkungen der Mengenmäßigen Lockerung (QE) der Europäischen Zentralbank offenzulegen. Hier die wichtigsten Ergebnisse für 2015 in Kürze:

Vermögenspreise steigen so kräftig wie nie
Im Jahr 2015 fiel die Vermögenspreisinflation mit +7,8% so hoch aus wie nie zuvor. Obwohl die Preise des Finanzvermögens stagnierten (+0,7%), trieb der Preisanstieg bei Sachwerten (+9,5%) die Vermögenspreisinflation auf ein neues Rekordhoch.

Rally am Immobilienmarkt hält an
Immobilien, die größte Vermögensposition deutscher Haushalte, verteuerten sich in 2015 um 5,9%, ein Rekord für diese Kategorie. Am kräftigsten legten die Preise von Betriebsvermögen (+24,5%) zu, gefolgt von den Sammel- und Spekulationsgütern (+15,4%). Die Aktienkurse kletterten im Schnitt 5,8%; Rentenwerte dagegen verloren im Vergleich zum Vorjahr 2,2%.

Wohlhabende Haushalte profitieren überproportional von Preisentwicklung
Die wohlhabendsten deutschen Haushalte verzeichneten 2015 den größten Preisanstieg ihrer Vermögenswerte (+10,4%) seit 2007. Bei deutlich ärmeren Haushalten fiel das Plus deutlich geringer aus (2,5%).

Mit anderen Worten. Die reichsten Deutschen, denen ohnehin das allermeiste Vermögen gehört, wurden in einem Jahr dank der EZB nochmal um 10 Prozent reicher. Das das bisschen, was die „deutlich ärmeren Haushalte“ abzüglich Schulden auch ein bisschen im Wert gestiegen ist, ist in Sachen Vermögensungleichheit eigentlich egal, aber es ist nur um ein Viertel so stark gestiegen.

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