Hessen macht Schulen zu Smartphone-Schutzzonen

20. 03. 2025 | Hessens schwarz-rote Landesregierung hat ein weitgehendes Verbot der privaten Handynutzung an Schulen ab dem Herbst beschlossen, um die psychische Gesundheit und Lernfähigkeit der Kinder zu schützen. Das Gesetz soll in Kürze vom Landtag abgesegnet werden.

In Grundschulen soll die private Nutzung von Smartphones, Smartwatches und Tablets ausnahmslos verboten sein. Weiterführenden Schulen sollen für ältere Schüler Ausnahmen an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten definieren können. Notfälle und begründete Ausnahmefälle sind ebenfalls von dem Verbot ausgenommen.

Kultusminister Armin Schwarz (CDU) begründete die „Smartphone-Schutzzonen“ so:

„Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie sich eine ausufernde Smartphone-Nutzung mit teilweise verstörenden Inhalten auf Social Media weiter negativ auf die psychische Gesundheit und Lernfähigkeit junger Menschen auswirkt. Schulen müssen geschützte Räume sein, in denen unsere Kinder und Jugendlichen frei von Ablenkung und Ängsten lernen können. Sie sollen in den Pausen wieder gemeinsam spielen und nicht alleine in der Ecke vor sich hin oder übereinander chatten.“

Die Nutzung oder Nichtnutzung von mobilen Endgeräten im Unterricht wird durch das Gesetz nicht geregelt.

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