Als es dann aber am 2. April losging, war die New York Times dabei und berichtete sehr ausführlich und freundlich.Das Projekt von Wissenschaftlern der University of Washington wird finanziert von Stiftungen der Finanz- und IT-Branche, darunter der Quadrature Climate Fund zweier Hedge-Fonds-Milliardäre und der Cohler Charitable Fund des früheren Facebook Spitzenmanagers Matt Cohler.
Die Maschine, die Luft und Meerwasser durch ein System von immer feineren Düsen presst, um einen Nebel aus feinsten Salzkristallen zu erzeugen, wurde mit Unterstützung der Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates entwickelt.
Dass die Wissenschaftler ihr Experiment bis zum Start geheim hielten, um es nicht durch mögliche öffentliche Proteste zu gefährden, geschah nicht grundlos. Wie sensibel das Thema ist, zeigt sich auch daran, dass die Regierung in Washington der New York Times sagte, sie habe nichts mit dem Projekt zu tun und auch nicht mit irgendwelchen anderen derartigen Projekten. Und das, obwohl Regierungsbehörden mit explizitem Auftrag des Kongresses Möglichkeiten erforschen, die Sonneneinstrahlung auf die Erde zu reduzieren.
Dass derartige Experimente und Pläne vor allem in den USA ausgeführt und ausgekocht werden, leuchtet ein. Geo-Engineering im klimaverändernden Maßstab hätte unvorhersehbare Konsequenzen für Wetter und Klima auf regionaler Ebene, selbst wenn es insgesamt wie beabsichtigt funktionieren würde. Der Einsatz einer solchen Technologie kommt daher nur für eine Weltmacht in Frage, die ihre eigenen Interessen an günstigen klimatischen Bedingungen gegenüber konkurrierenden Interessen der übrigen Welt durchsetzen kann.
Dass die Tech- und Finanzmilliardäre der USA dabei als Organisatoren und Geldgeber auftreten und nicht die Regierung selbst, sorgt dafür, dass es nicht so leicht diplomatische Verwicklungen gibt und Kritiker nicht so leicht politischen Druck aufbauen können.