Brief aus Athen: Erst zuhören, dann zubeißen

 Von Markus Barth, Athen. Was hat man nicht alles gelesen nach dem Showdown zwischen Varoufakis und Dijsselbloem am vergangenen Donnerstag: Grosse Eskalation …(FAZ); Oeffentlicher Aufruhr …(FAZ); Nach dem Affront sind die europaeischen Reihen geschlossener als je zuvor…(FAZ); Unionspolitiker wollen Griechenland fallenlassen  (Focus); Athen handelt verantwortungslos (Martin Schulz in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung); Tsipras gefaehrdet die EG …(SZ) 

Am Samstag Nachmittag allerdings:

 Griechenland beendet die Zusammenarbeit mit der Troika: Das klingt nach Eklat – kommt dem Rest Europas in Wahrheit jedoch nicht ungelegen. Denn auch dort überwiegen die Zweifel an der Beamtendelegation (Spiegel)

 Griechischer Finanzminister gibt spannendes Interview: Wir brauchen Deutschland (FAZ)

 Und dann am Samstag Abend: 

Versöhnliche Töne aus Athen Echter Sinneswandel oder Taktik? Tspiras rudert nach Troika-Rauswurf zurück (Fokus)

 Mit Verlaub: Wer hier zurueckrudert ist die deutsche Presse! 

Die griechische Regierung hatte nie behauptet, dass sie nicht verhandeln will sondern nur die Angestellten der Troika als Verhandlungspartner abgelehnt.

 Und  dann noch ein Beispiel seltener Selbsterkenntnis .

Georg Diez: Schuldenschnitt für Griechenland und mediale Rhethorik, Spiegel Online

Es empfiehlt sich, erst einmal gut zuzuhoehren, bevor man reflexartrig zubeisst.

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