Im November 2022 (!), zu einer Zeit, als nicht einmal mehr Karl Lauterbach leugnet, dass die Covid-Impfungen viel schlechter wirken als versprochen und viel häufiger schwere Nebenwirkungen haben als lange Zeit behauptet, veröffentlichen fünf Psychologen und Verhaltensökonomen, deren Hauptjob es ist, für die Regierung zu erforschen, wie man die Bevölkerung am Besten in Richtung Impfung manipulieren kann, allen Ernstes einen Aufsatz in einer wissenschaftlichen Zeitschrift mit folgender Schlussfolgerung:
„Die Gründe für die Impfpflicht könnten in der öffentlichen Diskussion überdacht werden. Während Sanktionen die Inanspruchnahme von Impfungen erhöhen können, können verbindliche Vorschriften zusätzlich die Polarisierung eindämmen. Wenn sich Personen impfen lassen, um Sanktionen zu vermeiden, gehören sie nicht mehr zu den Ungeimpften, und ihre Identifikation mit dieser Gruppe dürfte in der Folge abnehmen. In ähnlicher Weise – und etwas kontraintuitiv – spekulieren wir, dass eine Impfpflicht dazu beitragen könnte, die Identifikation derjenigen zu verringern, die schon lange geimpft sind. Die Impfung wird dann nicht mehr Ausdruck individueller Präferenzen sein. Und wenn erst einmal fast alle Menschen aufgrund verbindlicher Vorschriften geimpft worden sind, wird man sich nicht mehr von anderen in Bezug auf den Impfstatus unterscheiden können, und die Impfung wird folglich zu einem weniger wichtigen Teil des eigenen Selbstkonzepts. Auf diese Weise könnten wirksame (erzwungene) Impfvorschriften nicht nur zur Beendigung der Pandemie beitragen, sondern auch die Konflikte zwischen geimpften und nicht geimpften Gruppen entschärfen und so den sozialen Zusammenhalt fördern.“
Wenn man durch Impfzwang alle zu Geimpften macht, gibt es keine Ungeimpften mehr und daher auch keinen Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften. Wir hatten das schon mal: Wenn man alle Moslems und alle Heiden zwangsweise christianisiert (oder notfalls umbringt), wie das lange Zeit die Philosophie war, dann gibt es keine religiösen Konflikte mehr und das Zusammenleben der Völker und Religionen wird harmonischer. Derlei Beispiele gibt es viele. Die alten Römer hatten den wunderbar mehrdeutigen Begriff „befrieden“ dafür.
Das ist nicht nur richtig dreist. Es zeugt auch – wenn es nicht einfach böser Wille ist – von einem Ausmaß an Lebensfremdheit und Abwesenheit gesunden Menschenverstands, wie man sie fast nur bei akademisch verbildeten Menschen vorfindet.
Denn der Impfstatus ist nur eine Krücke für die Wissenschaftler, Menschen mit unterschiedlicher Haltung zur Impfung und zur autoritären Corona-Politik der Regierung zu identifizieren. Wenn man diese Krücke unbrauchbar macht, bedeutet das zwar, dass man die Gruppen als Wissenschaftler nicht mehr leicht auseinanderhalten kann. Es bedeutet aber nicht, dass jemand, der durch Strafandrohung zum Impfenlassen genötigt worden ist, deshalb auch die Gruppe derer verlassen hat, die wütend sind auf die anderen, die sie gezwungen haben, eine Behandlung über sich ergehen zu lassen, die sie nicht wollten.
Nur als Beispiel: Ich, als jemand, der dem Druck nachgegeben hat und sich einen Schuss hat setzen lassen, weil er nicht viel mehr Angst vor der Impfung als vor Corona hatte (gepaart mit Charakterschwäche), wurde dadurch nicht befriedet. Im Gegenteil. Ich wurde radikalisiert dadurch, dass man mich durch fortgesetzte Schikanen zu weiteren Injektionen zwingen wollte, als deren geringer Nutzen und großes Risiko bereits deutlich erkennbar waren.
Man könnte vermuten, der unglaubliche Veröffentlichungszeitpunkt läge an einem langen Zeitverzug zwischen Einreichung und Veröffentlichung des Beitrags. Dem ist nicht so. Der Aufsatz wurde am 10. April 2022 eingereicht. Da war schon genug über die mangelnde Wirksamkeit und die vielen Nebenwirkungen der Impfungen bekannt, um den Vorschlag einer allgemeinen Impfpflicht ausgerechnet zur Befriedung der Gesellschaft ziemlich abwegig erscheinen zu lassen.
Der Aufsatz wäre vielleicht keinen Verriss wert, wenn zu den Autoren nicht ein einflussreiches Mitglied des Corona-ExpertInnenrates der Bundesregierung gehören würde, Cornelia Betsch. Die Psychologin und Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt hat das regelmäßige COVID19 Snapshot Monitoring COSMO ins Leben gerufen. Die Ergebnisse dieser covid- und impfbezogenen Befragungen flossen in Beratungen der Bundes- und Landesregierungen ein und sollten Anregungen geben, wie man die Impfbereitschaft und Akzeptanz der Corona-Maßnahmen erhöhen kann. Betsch und die anderen Cosmo-nauten wurden und werden in den Medien häufig als Experten zitiert und interviewt. Oft geht es dabei darum, Kritik an Corona-Maßnahmen mit psychologischen Defiziten zu erklären.
Wissenschaftsfreie Schlussfolgerung
Wie kamen die fünf Autorinnen und Autoren zu ihrer Schlussfolgerung? Nicht auf wissenschaftliche Weise, auch wenn sie es so erscheinen lassen. Tatsächlich schreiben sie wenig vorher ausdrücklich, dass sie keinerlei Aussagen darüber treffen können, ob höhere Identifikation mit der eigenen Gruppe der Geimpften oder Ungeimpften ursächlich für Polarisierung, Impfbereitschaft und andere untersuchte Phänomene ist,
Denn es kann genauso gut auch so sein, dass umgekehrt stärkere Polarisierung zu stärkerer Identifikation mit der eigenen Gruppe führt, oder dass es eine dritte, gemeinsame Ursache gibt, die sowohl zu höherer Identifikation als auch zu stärkere Polarisierung führt.
Ein solcher dritter Faktor als gemeinsame Ursache könnte die autoritäre und gegen Impfunwillige diskriminierende Corona-Politik sein, indem diese die Gesellschaft polarisiert und gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl der Impfunwilligen gestärkt hat. Solidarität unter Diskriminierten ist ja kein ganz unbekannter Effekt.
Verrückterweise schreiben die Autoren das indirekt kurz vorher auch selbst, indem sie eine Lanze für respektvollen, diskriminierungsfreien Umgang der Behörden mit Menschen brechen, die sich (noch) nicht impfen lassen wollen, weil das der Polarisierung entgegenwirke.
Wenn Sie sich nun fragen, wie es zusammenpasst, dass die Autoren einerseits für respektvollen, diskriminierungsfreien Umgang mit Menschen eintreten, die sich nicht impfen lassen wollen, und gleichzeitig für rigiden Zwang, sich impfen zu lassen, dann lautet die Antwort: Es passt nicht zusammen, jedenfalls in einer Demokratie nicht. In einer Demokratie kann man nicht einfach mal einen drastischen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung einer großen Gruppe von Bürgern befehlen, ohne vorher durch die Art abwertender und ausgrenzender Kommunikation wie wir sie erlebt haben, die öffentliche Meinung gegen diese Gruppe aufzubringen.
Die widersprüchlichen Schlussfolgerungen haben einen banalen Grund. Die Passage mit dem respektvollen Umgang stand nicht im ersten Entwurf. Einer der Gutachter der Zeitschrift hat angeregt, etwas dazu zu schreiben, wie man mit Kommunikation zwischen den Gruppen und prozeduraler Fairness die Polarisierung vermindern könnte, und die Autoren haben gehorsam etwas in diese Richtung dazugedichtet, ohne Rücksicht auf den inneren Widerspruch, den sie dadurch produzierten. Die verantwortliche Herausgeberin der Zeitschrift war danach glücklich mit dem Aufsatz, weil die Gutachter es waren.
Die Gutachter sind übrigens auch tätig auf dem Feld der psychologoisierenden Corona-Forschung, was wohl ihre Bereitschaft erklärt, die in diesem Aufsatz verzapften pseudowissenschaftlichen Banalitäten gut zu finden und innere Widersprüche und unlautere Tricks zu übersehen.
Aber zurück zum Ausgangspunkt. Die Autoren können nicht sagen, ob die Identifikation mit dem Impfstatus eine ursächliche Wirkung hat. Aber davon lassen sie sich nicht bremsen. Sie schreiben einfach, das müsse noch untersucht werden, und deuten dann verklausuliert an, dass das folgende nur gilt, „sobald einmal eine ursächliche Rolle der VSI festgestellt worden ist.“ VSI ist die englische Abkürzung für Identifikation mit dem eigenen Impfstatus.
Das heißt, die Autoren haben eigentlich nur einen Haufen banale Korrelationen (statistische Zusammenhänge) festgestellt, wie etwa, dass Menschen, die sich besonders stark mit der Gruppe der Ungeimpften identifizieren, sich weniger wahrscheinlich impfen lassen und sich eher als stark diskriminiert wahrnehmen. Sie können aber nichts dazu sagen, was davon Ursache und was Wirkung ist. Weil das nicht besonders beeindruckend ist, ziehen sie Schlussfolgerungen, in denen sie vorempfinden, was sie folgern würden, wenn der – wenig wahrscheinliche – Nachweis einer Ursächlichkeit in der gewünschten Richtung irgendwann einmal glücken sollte. Das tut man so unauffällig, dass die Schlussfolgerung flüchtigen Lesern und ideologisch gleichgerichteten Gutachtern wie eine Folgerung aus dem zuvor Erforschten erscheint.
Falsches Vertrauen
Es gibt noch eine weitere inhaltliche Schummelei: Die Autoren stellen fest, dass geringeres „Vertrauen in die Regierung“ bei Nicht-Geimpften mit stärkerer Gruppenidentifikation einhergeht und höheres Vertrauen bei Geimpften. Einer der Autoren spricht in einem Interview zur Studie davon, dass Befragte sich umso eher mit der Gruppe der Ungeimpften identifizieren, je weniger sie „dem Staat vertrauen“. Man muss in die Zusatzinformation der Studie eintauchen, um zu erfahren, dass nicht allgemein nach dem Vertrauen in die Regierung oder den Staat gefragt wurde, sondern sehr speziell nach dem Vertrauen, dass die Regierung die Covid-Krise gut bewältigen könne.
Durch überall im Text gleichermaßen verkürzte Darstellung wird der Eindruck erweckt, als seien die Schlussfolgerungen weitreichender und interessanter als sie sind. Denn, dass größeres Vertrauen in eine Regierungsstrategie, die ganz auf das Impfen setzt, mit größerer Neigung einhergeht, sich mit der Gruppe der Geimpften zu identifizieren, und umgekehrt, ist so offensichtlich, wie es nur sein kann. Wäre es tatsächlich allgemeines Misstrauen gegen den Staat, das zu geringer Impfbereitschaft führt, könnte man immerhin noch halbwegs interessante Schlussfolgerungen daraus ziehen. So aber werden Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, ohne wissenschaftliche Basis in den Ruch gebracht, Systemkritiker zu sein.
Wissenschaft am Limit
Interessant und aus wissenschaftlicher Sicht bedenklich ist eine Anmerkung der Autoren, die man im von der Zeitschrift mitgelieferten Reporting Summary findet:
„Der Panelanbieter rekrutierte die Teilnehmer. Da wir den Rekrutierungsprozess nicht im Detail kennen, kann es zu einer Selbstselektion kommen; Personen mit bestimmten Einstellungen zur Impfung könnten die Teilnahme abgelehnt haben; außerdem war für die Teilnahme ein Gerät mit Internetzugang erforderlich. Die Teilnehmer wurden von einem großen Panelanbieter (Bilendi AG) eingeladen und bezahlt. (…) Obwohl die Stichprobe in Bezug auf mehrere soziodemografische Merkmale vielfältig ist, sollte sie als willkürliche Stichprobe (convenience sample) betrachtet werden.“
Es ist ungewöhnlich, dass Wissenschaftler nicht wissen, welche Teilnehmer einer Befragung wie ausgewählt wurden, und sie trotzdem nicht erläutern, welche Befragung sie verwendet haben und aus welchem Anlass oder in wessen Auftrag sie erhoben wurde. Es ist noch ungewöhnlicher, dass sie aus einer nicht-repräsentativen, willkürlichen Stichprobe verallgemeinernde statistische Schätzungen ableiten, und dass das von einer Zeitschrift mit Gutachterprüfung akzeptiert wird. Sie haben nämlich keinerlei Handhabe abzuschätzen, in welchem Ausmaß die Ergebnisse durch den Auswahlprozess verzerrt sind. Deshalb können sie nicht sagen, ob ihre Ergebnisse auf die Bevölkerung übertragbar sind und schon deshalb sind diese weitgehend wertlos.
Normalerweise werden solche willkürlichen Befragungen von Menschen, deren man gerade am leichtesten habhaft werden konnte, nur für Pilotstudien und ähnliches verwendet, etwa um auszuprobieren, ob die Fragen verstanden und vernünftig beantwortet werden.
Institutioneller Hintergrund wird verschwiegen
Der Mitteldeutsche Rundfunk leitet ein am 11.11. veröffentlichtes Interview mit einem der Autoren der Studie so ein (Kursivschrift von mir):
„Warum ist die Atmosphäre so aufgeheizt? Wie befördert ein unfairer Ton gesellschaftliche Spaltung? Antworten liefert eine Studie des Cosmo-Panels der Universität Erfurt. MDR-Wissen sprach mit Luca Henkel, Verhaltensökonom am Cosmo-Panel darüber wie eine Identifizierung mit der eigenen Gruppe das Lagerdenken erhöht, die gesellschaftliche Spaltung befördert und welche Rolle Social Media und Messengerdienste dabei spielen.“
Cosmo, gegründet von Cornelia Betsch, heißt ausführlich Covid-19-Snapshot-Monitoring und ist eine Kooperation u.a. von Robert-Koch-Institut, Universität Erfurt, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und Science Media Center (SMC). Cosmo wird finanziell unterstützt durch die Klaus Tschira Stiftung und das Bundesministerium für Gesundheit. Das SMC, dessen Aufgabe es ist, Journalisten sachdienliche (aus Regierungsperspektive) Informationen bereitzustellen, wird ebenfalls von der Klaus Tschira Stiftung finanziert. Daneben sind die größten Förderer des SMC u.a. Bundesforschungsministerium, Bertelsmann Stiftung, Google und Hertie Stiftung.
Die Cosmo-Befragungen und Analysen sollen „Behörden, Medienvertretern, aber auch der Bevölkerung dazu dienen, die psychologischen Herausforderungen der COVID-19 Epidemie einschätzen zu können und im besten Falle zu bewältigen.“
Obwohl die Autoren fast alle Mitglieder des Cosmo-Teams sind und einer von diesen sich zu dieser Studie als „Studie des Cosmo-Panels“ interviewen lässt, wird Cosmo im Aufsatz selbst mit keinem Wort erwähnt, weder im Text, noch bei der Autorenvorstellung. Als kritischer Leser fragt man sich, warum? Wollte man vermeiden, neben der Thüringer Staatsregierung auch noch die Bundesregierung als Geldgeberin und die Behörde RKI als Beteiligte zu nennen. Wollte man die fehlende Objektivität von Autoren, die den Auftrag haben, dazu beizutragen, die Impfbreitschaft zu steigern und die Corona-Politik der Regierung kommunikativ besser zu verkaufen, nicht gar zu offensichtlich machen?
Keine Stellungnahme
Ich habe den angegebenen korrespondierenden Autor des Aufsatzes, Philipp Sprengholz, sowie Cornelia Betsch Fragen zum Aufsatz gestellt und um Stellungnahme zu einigen meiner kritischen Anmerkungen gebeten. Eine Antwort erhielt ich (bisher) nicht.
Nicht die erste Fehlleistung
Frau Betsch war zusammen mit der Chefin der Propagandaabteilung des RKI, Mirjam Jenny, an einer äußerst windigen, englischsprachigen Studie von November 2021 beteiligt. Allein basierend auf Modellrechnungen stellten sie fest, dass die „deutsche Covid-Krise vor allem von den Ungeimpften getrieben“ werde. Diese angebliche Erkenntniss münzte sie dann mit ihrem Cosmo-Team in einem deutschsprachigen Beitrag in ein Plädoyer für eine Impfpflicht um und ließ sie medial weit verbreiten. Das klang u.a. so:
„Bei 8 bis 9 von 10 Ansteckungen ist mindestens eine Person ohne Impfschutz involviert — entweder als Ansteckende:r, als Angesteckte:r, oder meistens beides (Maier et al., in Vorbereitung; [die besagte englischsprachige Studie, N.H.]). Die Infektionszahlen sind vor allem in Regionen Deutschlands sehr hoch, in denen die Impfquote niedrig ist. Die Impfbereitschaft der noch ungeimpften Personen ist just in diesen Teilen Deutschlands auch geringer als in den Regionen mit bereits hoher Impfquote (COSMO #56).“
Um zu diesem Ergebnis zu kommen, wurden drei von vier möglichen Kombinationen den Ungeimpften zugeschoben: Ungeimpft steckt Ungeimpft an, Geimpft steckt Ungeimpft an, Ungeimpft steckt Geimpft an. Nur das Szenario „Geimpft steckt Geimpft an“ wurde nicht den Ungeimpften angelastet. Die Beteiligung der Nichtgeimpften wurde zusätzlich durch Unterstellung einer zu niedrigen Impfquote zu hoch ausgewiesen. Und außerdem wurde für die Modellrechnungen gleiches Verhalten unterstellt, was wegen der massiven Einschränkungen für die Teilnahme Nichtgeimpfter am öffentlichen Leben völlig unrealistisch war.
Die hohen Infektionszahlen in Bundesländern mit geringer Impfquote wie Sachsen und Thüringen waren eine Momentaufnahme, noch dazu verzerrt dadurch, dass sich wegen der 3G-Regel Nicht-Geimpfte viel öfter testen lassen mussten als Geimpfte. Aus gutem Grund leiten seriöse Wissenschaftler aus so wenigen Beobachtungen keine verallgemeinernden Schlussfolgerungen ab, denn scheinbare Zusammenhängen können leicht Zufall sein. Tatsächlich sollte sich der Zusammenhang bis Februar 2022 umkehren, mit Sachsen und Thüringen als Länder mit besonders niedrigen Infektionsraten und Impfquotenvorbildern wie Bremen mit besonders hohen Infektionsraten. (Änderungshinweis: Zweiter Teil des ersten Satzes am 15.11. ergänzt.)
Es ging weiter mit:
„Politiker:innen vieler Parteien haben sich öffentlich bereits früh in der Pandemie gegen eine Impfpflicht ausgesprochen und mögen ein Umschwenken jetzt als Wortbruch wahrnehmen. Jedoch haben sich inzwischen viele Aspekte in der Pandemie geändert und eine Anpassung der eigenen Haltung zeigt Stärke und kann auch verlorengegangenes Vertrauen wieder erhöhen. Die bereits geimpften Personen sind auch die, die die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung mittragen. Diese Gruppe hat aktuell höheres Vertrauen in die Politik als ungeimpfte Personen. Durch langsames Handeln bei rasant steigenden Fallzahlen sinkt aktuell aber auch deren Vertrauen (COSMO #56). Die Einführung einer effektiven Infektionsschutzmaßnahme könnte also bei dieser großen Gruppe, der Mehrheit, das beschädigte Vertrauen wieder reparieren.“
Man sieht, wie die Cosmo-Befragungen verwendet werden, um im Dienste einer opportunistischen Regierungspolitik abzuschätzen, wann die polarisierende staatliche Propaganda stark genug gefruchtet hat, dass man bei einer Mehrheit Rückhalt für drastische Maßnahmen gegen diejenigen hat, die sich der Propaganda verschließen.
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