Der Deutsche Wetterdienst behauptet eiskalt, dass dieser Juli ungewöhnlich warm war

5, 08. 2025 | Wem wollen Sie glauben, dem Deutschen Wetterdienst (DWD), der behauptet, dass der Juli ungewöhnlich warm war oder Ihrer eigenen Wahrnehmung? Ich empfehle die eigenen Sinne als Maßstab, denn der DWD lügt uns an.

In seiner Pressemitteilung „Deutschlandwetter im Juli“ behauptet der DWD über die Durchschnittstemperatur im Juli: „Der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 wurde um 1,5 Grad überschritten“. Das mit den 1,5 Grad stimmt vielleicht. Das mit der „international gültigen Referenzperiode“ ist aber auf jeden Fall gelogen. Schon seit viereinhalb Jahren, seit Februar 2021, ist der Zeitraum 1991 bis 2020 die international gültige Referenzperiode „für Aufgaben des Klimamonitorings, wie z.B. monatliche und saisonale oder jährliche Anomalienkarten“.

Und beim DWD weiß man das auch. Denn als die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) das beschloss, verkündete und begründete der DWD das brav so:

„Die klimatischen Bedingungen eines vergleichsweise aktuellen Zeitraums entsprechen auch dem „erlebten“ Klima der Bevölkerung. Mit Ende des Jahres 2020 wurde die Vergleichsperiode für aktuelle klimatologische Bewertungen durch die Periode 1991 bis 2020 ersetzt.“

Verglichen mit der tatsächlichen international gültigen Vergleichsperiode war der Juli 2025 fast genau durchschnittlich.“Ein Sommer wie er früher einmal war“, titelt denn auch Spektrum der Wissenschaft. Dort weiß man nicht nur, sondern schreibt auch, dass die Referenzperiode 1991 bis 2020 ist und nicht die „Gruselsommer“ der 30 Jahre davor.

Es ist nicht schwer zu erraten, warum der DWD lieber die kältere Periode zum Vergleich heranzieht, auch wenn nur eine Minderheit der Bevölkerung sie ganz erlebt hat, und kaum jemand sich mehr als bruchstückhaft daran erinnert. Man will Zweiflern am menschengemachten Klimawandel keinen Auftrieb geben. Aber die Menschen kalt anzulügen, kann nicht zielführend sein. So ruiniert der DWD nur seine Glaubwürdigkeit. Und die öffentlich-rechtlichen Medien, die das Spiel mitspielen, verlieren ebenfalls den letzten Rest Glaubwürdigkeit.

Für den öffentlich rechtlichen Rundfunk scheint das Wort einer Bundesbehörde Gesetz, selbst wenn es falsch ist. „Trotz Temperatursturz fiel der Ferienmonat vergleichsweise zu warm aus“, verkündet Tagesschau.de und NDR Info titelt: „Viel Regen, wenig Sonne und trotzdem zu warm“. Dort lässt man dem Bericht darüber, wie wenig Sonne wir im Juli gesehen haben, noch einen langen Abschnitt zur beschleunigten Klimaerwärmung in Deutschland folgen. Er ist gut geeignet, sich an einem kalten Augusttag warme Gedanken zu machen:

Welche Folgen hat der Klimawandel in Deutschland?

2024 war bereits das dritte Rekordjahr in Folge und das heißeste, das der Deutsche Wetterdienst jemals gemessen hat. Das Jahr war 2,7 Grad Celsius wärmer als der Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. „Erschreckend ist vor allem, dass 2024 das Vorjahr gleich um außergewöhnliche 0,3 Grad übertroffen hat”, so Wetterdienst-Sprecher Uwe Kirsche. “Das ist beschleunigter Klimawandel.“

Die Klimaerwärmung in Deutschland hat verheerende Auswirkungen. Die Zahl der heißen Tage – also Tage, die mehr als 30 Grad Celsius erreichen – hat sich seit 1950 verdreifacht. An heißen Tagen leiden insbesondere Kinder, chronisch kranke und ältere Menschen. Und bei Hitzewellen sterben in Deutschland schon jetzt regelmäßig Hunderte Menschen. Am 20. Juli 2022 wurden in Hamburg sogar mehr als 40 Grad Celsius gemessen – ein Wert, den es bis dahin so weit nördlich in Europa noch nie gegeben hatte.

Seit 2018 gab es zudem mehrere Jahre hintereinander besonders trockene und warme Sommer. In der Landwirtschaft fehlte den Pflanzen Wasser, es kam zu kleineren Ernten mit Schäden in Milliardenhöhe. Die Zahl der Waldbrände ist gestiegen und die Erträge in der Forstwirtschaft gesunken. Die Wasserpegel in den Flüssen sanken – im vergangenen Jahr war eine Weile die Schifffahrt auf dem Rhein unmöglich. Manche Orte verboten sogar die Entnahme von Grundwasser, weil dieses stark abgesunken war.

Deutschland erwärmt sich vergleichsweise schnell

Im Pariser Abkommen heißt es, dass die Länder der Welt versuchen wollen, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Während weltweit dieser politisch wichtige Schwellenwert wohl erst in den 2030ern dauerhaft überschritten wird, ist es in Deutschland bereits seit einigen Jahren soweit.“

Dass sich die Regionen der Erde unterschiedlich schnell erwärmen, hängt zum Beispiel mit der Verteilung von Landmasse und Ozeanen zusammen, denn die Landflächen erwärmen sich schneller. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle: Am Nordpol zum Beispiel reflektierte früher das Arktis-Eis viel Sonnenstrahlung zurück ins All. Doch mit schwindendem Eis geht dieser Effekt zurück und die Arktis erwärmt sich umso schneller – bisher bereits um mehr als 3 Grad Celsius.“

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