Unter der Schlagzeile war (und ist) ein Foto abgebildet, das trauernde Polizisten vor Blumen am Tatort in Mannheim zeigt. Ein abgelehnter Asylbewerber aus Afghanistan hatte dort den Polizisten Rouven L. erstochen.
Bis zum Morgen des 4. Juni stand die Schlagzeile des Kommentars vom 3. Juni, 14 Uhr, noch in dieser Form auf der Seite. Allerdings hatte jemand als letzten Absatz hinter den ansonsten durchgängig gefühlskalten bis gehässigen Text von Autorin Kerstin Herrnkind den Hinweis gesetzt:
„Unfall und Krankheit sind nicht dasselbe wie gewalttätige Angriffe. Und die erschreckenden Zahlen aus der Baubranche können die Todesfälle unter Polizisten nicht relativieren.“
Im Lauf des Vormittags änderte die Redaktion des Stern dann auch noch die extrem zynische Überschrift zur immer noch ausgesprochen gefühlskalten Schlagzeile: „Mit dem Tod des Beamten wird Politik gemacht“.
Der übliche und aus Transparenzgründen von journalistischen Grundsätzen geforderte Hinweis auf die Änderung von Überschrift und Text fehlt.
Eine Internetsuche mit dem Stichwort „Stern entschuldigt sich“ brachte am späten Vormittag keine relevanten Ergebnisse.