In einer Pressekonferenz hat die Journalistin Aya Velázquez zusammen mit Bastian Barucker und Professor Stefan Homburg eine Auswertung der Protokolle präsentiert. Bastian Barucker machte mit vielen Zitaten aus den Protokollen deutlich, dass der RKI-Krisenstab sich durchgängig gegen die Kinder sehr belastenden Maßnahmen wie Schulschließungen, Kontaktverbote und Maskenpflicht ausgesprochen hatte, die Regierenden diese Maßnahmen aber gegen die Empfehlung des RKI einführten. Heute ist Konsens, dass sie nutzlos bis überzogen waren.
Die DPA, von der sehr viele Zeitungen und Nachrichtenseiten ihre Berichterstattung übernehmen, berichtete nicht einmal in Ansätzen über solche wichtigen, aber für die Regierenden unangenehmen Erkenntnisse. Stattdessen nimmt die Agentur schon in der Überschrift die Perspektive der Behörde RKI und der Regierung ein und verlässt diese auch nicht mehr. Der Name der Journalistin, die die Protokolle veröffentlicht hat, wird verschwiegen. Hier ein Auszug mit den besonders unjournalistischen und zum Teil richtiggehend widerlichen Passagen:
„RKI kritisiert Veröffentlichung ungeschwärzter Corona-Protokolle
Eine Journalistin hat ungeschwärzte Protokolle des RKI-Krisenstabs zur Corona-Pandemie online gestellt. Der Gesundheitsminister bekräftigt, es gebe nichts zu verbergen.
Berlin (dpa) – Das Robert Koch-Institut hat die Veröffentlichung ungeschwärzter Protokolle des RKI-Krisenstabs zur Corona-Pandemie kritisiert. «Soweit in diesen Datensätzen personenbezogene Daten und Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse Dritter rechtswidrig veröffentlicht und insbesondere Rechte Dritter verletzt werden, missbilligt das RKI dies ausdrücklich», teilte das Institut mit. (…) Eine Gruppe um eine Journalistin, die zu den Kritikern der Corona-Politik der Bundesregierung zählt, hat die Unterlagen online veröffentlicht und am Dienstag bei einer Pressekonferenz vorgestellt. (…) Als Reaktion auf die Veröffentlichung schrieb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf X, das RKI hätte ohnehin vorgehabt, die Protokolle mit seiner Zustimmung zu veröffentlichen. «Jetzt geschieht es, ohne dass die Rechte Dritter, auch Mitarbeiter, vorher geschützt worden wären. Zu verbergen gibt es trotzdem nichts», so der SPD-Politiker. Das RKI hatte im Mai bereits die Protokolle für den Zeitraum Januar 2020 bis April 2021 weitestgehend ohne Schwärzungen veröffentlicht. Bestimmte personenbezogene Daten sowie Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse Dritter blieben geschwärzt. Auslöser war eine vorherige Veröffentlichung der Protokolle durch das Online-Magazin «Multipolar», das von Kritikern in die Nähe verschwörungserzählerischer Publikationen gerückt wird.“
Dass das kleine Online-Magazin Multipolar, das im Gegensatz zur gesamten Mainstream-Presse und der DPA die Protokolle (in der geschwärzten Form) freiklagte, von DPA dermaßen verunglimpft wird, ohne dass dies in irgend einer Weise als Kontext für den Leser wichtig wäre, ist mehr als schäbig. Man kann den DPA-Journalisten, die sich dafür hergeben, nur raten, alle Spiegel abzuhängen.
Bei Alexander Wallasch finden Sie einen Bericht über die Pressekonferenz und Links zu den ungeschwärzten Protokollen und dem Video der Pressekonferenz.
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