Das Handelsblatt schrieb am 6. Februar unter dem Titel „Schweigen ist Gold“ über die schleppende Rückholung von Gold aus der Lagerstätte in New York. Ich kommentierte das auf diesem Weblog. Die Bundesbank fühlt sich danach nicht mehr an die ursprüngliche Zusage an den Haushaltsausschuss des Bundestags von Herbst 2012 gebunden, bis 2015 insgesamt 150 tonnen aus New York nach Deutschland zu holen. Im Jahr 2013 hat sie nur fünf Tonnen Gold nach Deutschland gebracht.
Martin Siegel: Sie Schreiben: „die Tatsache, dass im vergangenen Jahr gerade einmal fünf Tonnen Gold aus den Vereinigten Staaten angekommen seine, begründet die Bundesbank damit, dass die Vorbereitungen…“ Das kontrastiert mit dieser Meldung vom gleichen Tag: Rekordabsatz 2013: „BayernLB handelt 470 Tonnen Gold und Silber mit ihren Kunden“, davon 40t Gold.
Leser: Den Artikel Schweigen ist Gold fand ich sehr interessant. Allerdings erscheinen mir die Angaben teilweise sehr unplausibel. So heißt es, die Bundesbank verweise „vielmehr auf den logistischen Aufwand. Die Vorbereitungen für den Transport und das Umschmelzen der Barren hätten den Beginn der Aktion bis zum Herbst vergangenen Jahres verzögert.“ Angesichts der Tatsache, dass im letzten Jahr mehrere hundert Tonnen Gold aus London zum Umschmelzen in die Schweiz und dann nach Asien transportiert worden sind oder der Aussage, dass eine Schmelze in Dubai mit dem Flugzeug jeden Tag 1-2 Tonnen geliefert bekommt und wieder ausliefert ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wieso es so aufwendig sein soll 100 Tonnen aus New York nach Deutschland zu transportieren. Wie ein schnelles checken der Ankünfte auf dem Frankfurter Flughafen zeigt, kommen dort jeden Tag mindestens 6 Flugzeuge aus New York an, darunter meist auch ein bis zwei Frachtflugzeuge. Selbst wenn man annimmt, dass man jeden Tag nur eine Tonne vom Flughafen abtransportieren kann, könnte man immer noch 365 Tonnen im Jahr nach Deutschland bringen. Einem Handelsblatt-Bericht zufolge importierte die Schweiz in einem halben Jahr 1600 Tonnen Gold. Und warum müssen die Barren umgeschmolzen werden? Ich möchte Sie und Ihre Kollegen bitten, an dem Thema dran zu bleiben. Ich bin eigentlich kein Freund der Verschwörungstheorien auf diesem Gebiet. Aber das ganze ist doch sehr merkwürdig.
Häring: Wir bleiben dran.