Rockefeller-Stiftung und Weltwirtschaftsforum machen ernst mit der privaten Weltpassbehörde

14. 10. 2020 | Hören | Das Weltwirtschaftsforum hat sich mit einer von der Rockefeller-Stiftung neu gegründeten „gemeinnützigen“ Organisation zusammengetan. Sie wollen Corona nutzen, um eine private, globale Gesundheitspassbehörde zu bilden. Damit treiben die beiden ihre techno-autoritären Pläne Known-Traveller, ID-2020 und Lock-Step entschlossen voran.

Geschichte wird gemacht, es geht voran. Sehr schnell. Im April hatte ich geschrieben: „Wir sind nicht mehr weit davon entfernt, dass die digitalen Technologiekonzerne der USA virtuelle Passbehörde der Welt werden, die bestimmt, wer sich in welchem Radius bewegen darf.“ Anlass war, dass im Zuge der Einführung von Covid-Kontaktverfolgungs-Apps Apple und Google ankündigten, dass künftig alle  physischen Kontakte jedes Trägers eines Android oder Apple-Smartphones erfassbar und von den USA aus auswertbar werden sollten.

ID2020, Known-Traveller und Kontaktverfolgung durch Google und Apple: US-Konzerne werden zur Weltpassbehörde

Die Rockefeller Foundation hat schon 2019 (offenbar allein)  die Anschubfinanzierung von 300.000 Dollar für The Commons Project bereitgestellt, und zwar für „die Entwicklung und Strukturierung eines neuen Organisationsmodells zur Entwicklung, Finanzierung und Umsetzung von digitalen öffentlichen Infrastrukturprojekten.“ (Zitate durchgehend meine Übersetzungen.) Erstes Projekt, das noch unterhalb des Radars flog, war CommonHealth.

Vorbereitung 2019

In der Selbstbeschreibung von CommonHealth heißt es:

„CommonHealth hilft den Menschen ihre persönlichen Gesundheitsdaten zu sammeln und zu verwalten und sie mit den Gesundheitsdiensten, -organisationen und -apps zu teilen, denen sie vertrauen. CommonHealth dehnt das Modell der Gesundheitsdaten-Portabilität und Interoperabilität, das von AppleHealth entwickelt wurde, auf die 55% der Amerikaner mit Android-Geräten aus (85% global). Damit ermöglicht es breitere und gleichberechtigtere Teilnahme an Forschung, innovativen Behandlungsmodellen und der nächsten Generation von Gesundheitsdiensten.

CommonHealth werde vom Commons Project „in Zusammenarbeit mit einer breiten Koalition von öffentlichen und privaten Partnern aus dem Gesundheits-Ökosystem“ entwickelt und ausgerollt.

Common Health wirkte im Hintergrund. Man bekam nicht viel davon mit. Man darf wohl davon ausgehen, dass intensiv mit Apple und Google gesprochen wurde um irgendwie dahin zu kommen, dass zwischen den beiden Betriebssystemen, iOS und Android, die gespeicherten Gesundheitsdaten problemlos übermittelt und ausgelesen werden können.

Erfolge der Initiative wurden nicht öffentlich berichtet. Aber man kann den Erfolg ahnen, wenn man bedenkt, dass im Frühjahr 2020 Apple und Google ziemlich schnell übereinkamen, binnen kurzer Frist die Bluetooth-Kontaktverfolgungsfunktion in gegenseitig kompatibler Weise in die beiden Betriebssysteme einzuprogrammieren.

In die Vollen 2020

Im Jahr 2020 bekam The Commons Project dann weitere 500.000 Dollar von der Rockefeller Stiftung „für die Entwicklung von Instrumenten um Gesundheitsdaten und andere persönliche Daten zu verwalten, mit einem gemeinnützigen, die-Menschen-zuerst-Modell“.(Man beachte den Zusatz „und andere persönliche Daten“)

Im Juli wurde aus dem im Hintergrund operierenden kleinen Rockefeller-Ableger eine weltweit operierende, in den obersten Etagen vernetzte Organisation. Es wurde ein Aufsichtsrat (Board of Trustees) berufen, mit 62 hochrangigen Vertretern von Unternehmen und Organisationen aus 24 Ländern und allen Weltgegenden.

Vertreten sind natürlich die Rockefeller-Foundation mit ihrem Präsidenten, Blackrock, JP Morgan, verschiedene UN-Organisationen und viele Unternehmen und Verbände der Gesundheitsbranche.

Sitz der Gesellschaft ist Genf in der Schweiz. Man ist nah am Weltwirtschaftsforum und an verschiedenen UN- und sonstigen internationalen Organisationen unter anderem der Luftfahrt.

An Geld und an Vernetzung mit den Personen und Organen der Global Governance sollte es also künftig nicht fehlen.

Das ist auch nötig, denn die Rockefeller Stiftung und das Weltwirtschaftsforum haben vor, mit The Commons Project ihre verschiedenen dystopischen Projekte zur Vervollkommnung der Kontrolle der Weltbevölkerung umzusetzen.

Der globale Passierschein CommonPass

Am 7. Oktober verkündeten Commons Project und Weltwirtschaftsforum den Start eines Feldversuchs der neuentwickelten App CommonPass. Das ist eine App, die allen, die entweder Antikörper gegen Corona aufweisen, oder geimpft sind, das internationale Reisen wieder ermöglichen soll. Denn den Regierungen gelinge das ja nicht. Da müssen die Konzerne und ihre Stiftungen helfen.

Flugreisende sollen damit ihren Gesundheits- und Impfstatus beim Boarding oder bei der Einreise auf ihrem Smartphone vorzeigen können.

Das Pilotprojekt beginnt noch im Oktober mit Freiwilligen auf den Strecken zwischen London, New York, Hongkong und Singapur auf den Flügen von Cathay Pacific und United Airlines. Danach soll das Projekt in rascher Folge auf Flugverbindungen über den ganzen Globus und alle Kontinente ausgeweitet werden.

Mit dabei ist die United States Customs and Border Protection, also die Einreisebehörde, und die Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) der USA. (Der Chief Medical Officer des Commons Project war vorher Chief Strategy & Innovation Officer von CDC.)

Diese beiden staatlichen US-Organisationen werden das Pilotprojekt beobachten und auswerten. Außerdem kooperieren angeblich Vertreter der Regierungen von 37 Ländern mit dem Projekt.

Doch CommonPass ist sehr viel mehr als eine App. Damit das global funktioniert, wollen die Konzerne und Stiftungen via Commons Project weltweite Standards für Tests und Labore etablieren und diese den Regierungen überstülpen, oder höflicher ausgedrückt: „mit dem Ziel, das Vertrauen der Regierungen dafür zu gewinnen“.

Das Vertrauen der US-Regierung wird man per Definition haben. Die ist ja mit dabei. Das der anderen? Naja. Aber die werden nicht umhin kommen mitzumachen. Bisher wurde noch alles zum Standard, was die US-Amerikaner sich für ihre Grenzen ausgedacht haben.

Verbindung zu Known-Traveller-Digital-Identity

Von den „anderen persönlichen Daten“, die mit der zu entwickelnden App laut Zuschussbescheid der Rockefeller-Stiftung auch verwaltbar sein sollen, ist in den Pressemitteilungen nicht die Rede. Aber es ist auf Anhieb einleuchtend, dass dem nichts im Wege steht – zumal die Flexibilität der  App betont wird, beliebige Einreiseanforderungen von Regierungen integrieren zu können. (In der Praxis werden natürlich nur Anforderung wichtiger Länder wie der USA und vielleicht noch der EU integriert. Die anderen haben sich dann danach zu richten.)

Damit würde die App schon alles erfüllen, was Weltwirtschaftsforum und US-Homeland Security in ihrem Known-Traveller-Digital-Identity Project definiert haben, das ebenfalls bereits getestet wurde.

Known Traveller: Das Weltwirtschaftsforum lässt eine totalitäre Horrorvision wahr werden

Die Grundidee von Known Traveller ist einfach. Man redet von Datensouveränität und Datenschutz. Diese gewährleiste man, indem man den Menschen die Kontrolle über die Daten gebe, die man ihnen helfe, an einem Ort zu versammeln. Sie hätten dann die Wahl, wem sie welche dieser so praktisch versammelten Daten zugänglich machten.

Dass es diese Wahl in Wahrheit im Reiseverkehr und in einer zunehmenden Menge anderer Situationen nicht gibt, ist halt Pech. Nicht die Schuld der Erfinder. Da wären die auch nie drauf gekommen, dass das passieren könnte.

Verbindung zum Lock-Step-Szenario

Lock Step (Gleichschritt) ist ein Post-Pandemie-Szenario, das die Rockefeller Stiftung 2010 entworfen hat, als „ein Medium, durch das große Veränderungen nicht nur ins Auge gefasst, sondern auch verwirklicht werden können.“

Die Veränderungen, die dort beschrieben werden, gehen hin zu einer Welt mit unter anderem folgenden Eigenschaften:

  • Andere Nationen eifern der autoritären, stark überwachenden chinesischen Vorgehensweise nach.
  • Die autoritärere Herrschaftsform hält sich nach der Pandemie.
  • Geschockte Bevölkerungen begrüßen mehr Überwachung und autoritärere Herrschaft.
  • Die biometrische Identitätserfassung erhält Auftrieb.
  • Philanthropische Stiftungen werden Teil der Außen- und Sicherheitspolitik der USA.

Gleichschritt – Das unheimlich weitsichtige Pandemie-Szenario der Rockefeller Stiftung

Aus „Ihre Papiere bitte“, der Aufforderung zum Passierschein-Zeigen, die man in repressiven autoritären Regimen an jeder Ecke zu hören bekam, wird „Ihr Smartphone bitte“. Die Informationen, die man dann preisgeben muss, um sich im physischen und digitalen Raum zu bewegen, sind um mehrere Größenordnungen umfassender als zu Zeiten von „Ihre Papiere bitte“.

Peter Schwartz, ein in der US-Sicherheitsszene bestens vernetzter Zukunftsforscher, der das Gleichschritt-Szenario mit und für die Rockefeller Stiftung entworfen hat, wirbt derzeit in Interviews ganz offen für die (wohlwollende) Totalüberwachung. Die Bürger würden das für mehr Bequemlichkeit gern akzeptieren.

Verbindung zu ID2020

ID2020 ist eine hauptsächlich von der Rockefeller Stiftung, Microsoft und Accenture finanzierte Initiative, die erklärter Maßen dazu dienen soll, die ganze Weltbevölkerung mit einer normierten digitalen, biometrisch unterlegten Identität auszustatten. Das wiederum soll erkennbar dazu dienen, dass ihre Bewegungen und ihr Handeln automatisiert nachverfolgt und gesteuert werden können.

ID2020, Known-Traveller und Kontaktverfolgung durch Google und Apple: US-Konzerne werden zur Weltpassbehörde

Accenture ist eine vor allem auf Cloud-Lösungen spezialisierte Beratungsgesellschaft, die auch schon beim Known-Traveller-Programm eine wichtige Rolle spielte. Gemeinsam mit Microsoft hat Accenture bereits den Prototyp einer digitalen Ausweislösung entwickelt. Er soll als Ergänzung oder sogar als Ersatz für nationale Ausweisdokumente dienen.

In Entwicklungsländern sind Impfprogramme, bei denen die Geimpften und ihre Angehörigen digital erfasst werden, der Haupthebel für ID2020. Deshalb ist auch die Impfallianz Gavi mit dabei.

Ganz ähnlich dazu wird CommonPass zunächst unter dem Corona-Vorwand mit Impf- und Immunitäts-Daten bestückt und eingeführt werden. Seine Verwandtschaft oder Verbindung zur Accenture-Microsoft-Lösung ist unklar. Aber da CommonPass eine Initiative von Rockefeller Stiftung und Weltwirtschaftsforum ist, und Accenture und natürlich Microsoft mit beiden aufs engste kooperieren, wäre alles andere als eine enge Verbindung sehr erstaunlich. Microsoft ist eines der wichtigsten Mitglieder des Weltwirtschaftsforums, vermutlich in Verbindung mit Bill Gates und seiner Stiftung das einflussreichste.

Resümee

Mit CommonPass scheinen Weltwirtschaftsforum und Rockefeller ein ganzes Bündel laufender Initiativen zusammenzuführen und weiterzutreiben, mit denen sie – und die US-Regierung – die automatisierte Kontrolle über die Weltbevölkerung weiter ausbauen wollen.

Mehr

Bill Gates beschreibt Covid-19 als ersten Anwendungsfall der Known-Traveller-Horrorvision des Weltwirtschaftsforums

Der Macher des Gleichschritt-Szenarios der Rockefeller Stiftung wirbt nun offen für Totalüberwachung

Zwischen Frankreich und England wird die Known Traveller Totalüberwachungsfantasie Wirklichkeit

Ursula von der Leyen will eine einheitliche digitale Identität für alle EU-Bürger

Print Friendly, PDF & Email