Buchbesprechung: „Krieg gegen das Bargeld“

25. 06. 2025 | „Krieg gegen das Bargeld“ ist ein hervorragend recherchiertes, augenöffnendes Buch, das trotz des ernsten Themas angenehm zu lesen ist. Dafür sorgt die positiv-optimistische Grundhaltung von Hakon von Holst ebenso wie die vielen anschau­lichen Beispiele und die flüssige Sprache.

Buchcover: "Krieg gegen das Bargeld"
Hakon von Holst: „Krieg gegen das Bargeld“. 30. Juni 2025. Hintergrund-Verlag. 80 S. 10,90 Euro. Erscheint am 30.6.

Als Transparenzhinweis sei angemerkt, dass Hakon von Holst schon Gastbeiträge auf diesem Blog veröffentlicht hat, überwiegend zum Bargeld.

Das kleine Buch aus der Reihe „Wissen kompakt“ des Hintergrund-Verlags liefert alles, was man zur Bedeutung und zur Gefährdung des Bargelds wissen sollte. Es beantwortet knapp, aber umfassend genug die Fragen, wer dem Bargeld an den Kragen will, wie dabei vorgegangen wird, und warum das gefährlich ist, in sachlichem Tonfall, ohne sich zu ereifern. Von Holst macht an ganz konkreten Beispielen deutlich, warum die Verbrechensbekämpfung nur ein Vorwand ist, unter dem dafür gesorgt wird, dass Bargeld immer teurer und umständlicher zu bekommen und zu nutzen ist. Er zeigt zum Beispiel, wie Drogenhändler und Kriminelle auch ohne Bargeld gut zurecht kommen können. Und die Steuerhinterziehung im großem Maßstab, um die sich der Staat viel weniger kümmert als um die kleinen Fische, läuft auch nicht über Bargeld. Der Autor schlussfolgert treffend:

„Mit Repressionen und einem Barzahlverbot baut der Staat seine Machtposition gegenüber dem unbescholtenen Bürger aus, nicht gegenüber Verbrechern. Man schränkt die Freiheit normaler Menschen ein, nicht die von Kriminellen. Leute mit niederträchtigen Zielen finden einen Ort, an dem sie sich ausleben können.“

Ebenfalls mit vielen konkreten Beispielen zeigt von Holst, warum es für die bürgerliche Freiheit ebenso wie für die Vermeidung von Überschuldung und zur Senkung der Verwundbarkeit durch Sabotage und aus einigen weiteren Gründen sehr wichtig ist, dass die Barzahlungsmöglichkeit erhalten bleibt und genutzt wird.

Der digitale Euro darf natürlich in einem Buch zum Krieg gegen das Bargeld nicht fehlen. Denn die Europäische Zentralbank zählt zu den Gründen für dessen geplante Einführung ausdrücklich die Notwendigkeit einen Ersatz für das physische Bargeld zu haben, wenn dieses erst einmal verschwunden ist. Und wenn die Gesetzgebung zu digitalem Euro und Euro-Bargeld so verabschiedet wird, wie derzeit geplant, rückt dieser Zeitpunkt näher.

Fazit

Verständlicher und kompakter als in diesem Buch wird man die Hintergründe des „Kriegs gegen das Bargeld“ und die Argumente dafür und dagegen kaum aufbereitet finden.