Jens Berger, bekannt von den Nachdenkseiten, gibt die Antwort auf die Titelfrage des Buches eher spät und ohne viel Fanfare. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft Blackrock ist an allen Dax-Konzernen beteiligt, an 80 Prozent von ihnen sogar mit mindestens fünf Prozent, lernen wir. In der Hälfte der Fälle ist Blackrock größter Anteilseigner.
Und Blackrock selbst gehört den großen US-Banken – die selbst wiederum Blackrock und anderen großen Banken gehören.
Die großen deutschen Kapitalgesellschaften werden demnach von den Managern der großen internationalen Finanzkonzerne kontrolliert, welche wiederum nur gegenseitig voneinander kontrolliert werden. Die Auflösung des ähnlich strukturierten Rheinischen Kapitalismus, die Berger ausführlich beschreibt, hat also dazu geführt, dass die deutschen Konzerne in ein globales System integriert wurden, das sich der Kontrolle aus Deutschland weitgehend entzieht.
Es erstaunt ein bisschen, dass Berger so wenig aus dieser Antwort macht. In seiner Reformagenda beschränkt er sich weitgehend auf eine bessere Umverteilung von oben nach unten. Aber der Leser kann ja selbst weiterdenken. Die Zutaten erhält er in diesem Buch.