Tagesschau verbreitet Falschinformation zu Impfschäden

12. 01. 2023 | In einem aktuellen Beitrag zur Relativierung von Impfschäden, der sehr einseitig die Sichtweise offizieller und impfwerbender Stellen transportiert, nennt die Tagesschau einen Anteil von schweren Impfschäden je 1.000 Geimpften, der viel zu niedrig liegt.

Im Beitrag „Post-Vac-Syndrom: Krank nach der Corona-Impfung“ vom 11. Januar schreibt die Tagesschau schöne Sätze wie:

„Fachleute sprechen vom Post-Vac-Syndrom. Wie viele sind betroffen und was hilft dagegen?“

Post-Vac-Syndrom ist eine Wortschöpfung, die dazu dient, das hässliche Wort Impfschäden zu vermeiden, von denen Gesundheitsminister Lauterbach und viele Medien behauptet haben, dass es sie nicht gibt. „Syndrom“ klingt schön diffus und das wird im Text auch genutzt, um aus dem schlimmen Befund, dass es viele verschiedene schwere und schwerste Nebenwirkungen der Covid-„Impfungen“ gibt, etwas zu machen, von dem man noch nicht so recht weiß, was und wie schlimm es eigentlich ist, und ob es nicht vielleicht andere Ursachen hat, so wie hier:

„Die genauen Ursachen für das Post-Vac-Syndrom sind noch nicht gefunden. Möglicherweise wird eine frühere Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus reaktiviert.“

Man liest natürlich nichts von den Spike-Proteinen, die im Blut von Patienten mit Herzentzündung nach Impfung gefunden wurden, entgegen vollmundigen Versprechungen, diese würden bei der Einstichstelle bleiben und nur kurz auftreten. Stattdessen:

  • „Die Bundesregierung (weist) darauf hin, dass das Post-Vac-Syndrom nach einer Corona-Impfung noch nicht wissenschaftlich definiert sei. Der Begriff wird teilweise sehr unterschiedlich verwendet.
  • Das Phänomen ist aber nicht neu. Auch bei anderen Impfungen treten in seltenen Fällen die gleichen Symptome auf.
  • Bisher gibt es keine Hinweise, dass nach den Corona-Impfungen der Anteil von lang anhaltenden Symptomen ungewöhnlich hoch wäre.“

In diesem sehr einseitig-schönfärbenden Hofberichterstattungston ist der ganze Artikel gehalten.

Eine echte Fehlinformation findet sich, wo es um den Anteil der Betroffenen geht. Da schreibt die Tagesschau:

„Das Paul-Ehrlich-Institut spricht aktuell von 0,029 Prozent der Geimpften, bei denen schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten.“

Folgt man dem Link und sucht, so findet man auf Seite 30 eine Tabelle, in der diese Zahl auftaucht, allerdings unter der Spaltenüberschrift: „Melderate pro 1.000 Impfungen (schwerwiegend)“.

Die Zahl bezieht sich also, anders als die Tagesschau schreibt, auf die verabreichten Impfdosen, nicht auf die Zahl der Geimpften, die ja in aller Regel zwei bis vier Impfdosen verabreicht bekommen haben. Eine doppelt geboosterte Person hat also laut RKI vier mal eine Chance von 0,029 Prozent, schwere Impfschäden davonzutragen. Genau gerechnet ist die Chance mindestens einmal geschädigt zu werden in dieser Gruppe 0,12%, also mehr als einer pro Tausend Geimpften. Das ist fast das Vierfache der von der Tagesschau genannten Zahl. Geht man im Durchschnitt pro geimpfter Person von knapp drei Impfdosen aus, liegt die korrekte Relation zwischen zwei und drei Mal so hoch wie die Tagesschau angibt.

Kein Wort davon, dass die Melderate viel zu niedrig ist, weil man sich auf Initiativmeldungen verlässt und Impfschäden nicht systematisch erfasst. Stattdessen aber der obligate Hinweis, dass es sich nur um Verdachtsfälle handele.

Eingeblendet wird peinlicherweise ein etwas älterer Tagesschau-„Faktenfinder“ mit dem Titel „Angstmache mit Zahlen ohne Kontext“ . Er ist so tendenziös und regierungshörig, wie man das vom Faktenfinder kennt. Und er setzt die damalige Zahl von 1.200 Anträgen auf Anerkennung von Impfschäden in Relation zu den „mehr als 155 Millionen Impfungen in Deutschland“ und schlussfolgert: „rechnerisch also kommt ein Antrag auf mehr als 125.000 Impfungen“. Bei knapp drei Impfungen pro Impfling ist die (vom Faktenfinder nicht mitgeteilte) Relation von Anträgen zu Geimpften mit etwa eins zu 50.000 entsprechend viel höher.

Da die Mehrfachimpfungen nach den offiziellen Empfehlungen nötig waren, um einen Impfschutz zu erreichen, ist es nicht sachgerecht, die Schäden auf die Zahl der Impfungen zu beziehen. Sie sind vielmehr auf die Zahl der Geimpften zu beziehen, denn nur Geimpfte können Anträge stellen, nicht Impfdosen.

Auch die Darstellung des RKI ist deshalb nicht sachgerecht und schönfärberisch, aber anders als die der Tagesschau-Redakteure wenigstens nicht falsch.

Nicht erwähnt wird, dass es eine hohe Dunkelziffer geben könnte, z.B. von Impfschäden, die Long-Covid oder anderen Ursachen zugeschrieben werden, etwa weil man dann schneller und leichter an Unterstützung kommt, oder weil den impfenden Ärztinnen und Ärzten das weniger Schwierigkeiten und Gewissensbisse macht.

Es wäre schon schön, wenn sich die Verantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf die originäre Aufgabe von Faktencheckern im Journalismus zurückbesinnen würden. Diese liegt darin, die eigenen Fakten vor Veröffentlichung zu checken, und nicht darin, staatliche Stellen mit einseitiger Darstellung gegen Kritik in Schutz zu nehmen und Kritiker mit windigen semantischen Tricks zu diskreditieren.

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