Brief aus Athen: Zwei Medienwelten und eine Börsenwelt

Markus Barth, Athen. Nachdem die Verhandlungen der Eurogroup in Brüssel am frühen Donnerstagmorgen ohne abschliessende Einigung zu Ende gegangen sind bringt sich die deutsche Presse wieder eindeutig in Stellung. Hervorstechendes Merkmal der Berichte war einmal mehr das, was die Griechen „Katastrophologia“ nennen also die Neigung ständig Katastrophen vorherzusehen. „Eklat in Brüssel“ titelt die Welt, „Griechenland brüskiert Europa“ der Spiegel. Selbst die Zeit, die ansonsten

mehr

Ein Griechenfreund wie Martin Schulz ersetzt tausend Feinde

 „Ich verstehe die Griechen“ ist die Überschrift des jüngsten Interviews von EU-Parlamentspäsident Martin Schulz (SPD). Darin mahnt er die Regierung Tsipras, den vielen guten Willen „in Europa“ zu sehen, Griechenland zu helfen. Es werde „anerkannt, dass die kleinen Leute den Preis für die Krise gezahlt haben.“ Nicht ganz klar wird, was Tsipras und seine Griechen davon kaufen können, dass das anerkannt wird. Von seinem Interviewer vom Tagesspiegel musste sich Schulz fragen lassen: „Warum haben Sie

mehr

Brief aus Athen: Renzi sagt „Hannemann geh du voran“ zu Tsipras

Von Markus Barth, Athen. Vor dem Sonder-Treffen der EU-Finanzminister (im Beisein von EZB-Chef Mario Draghi und Christine Lagard vom IWF ) ihat Yannis Varoufakis noch einmal auf die Pauke gehauen.  „Der Euro ist instabil wie ein Kartenhaus“, sagt der griechische Finanzminister der italienischen RAI. „Wenn man die griechische Karte herauszieht, werden die anderen zusammenfallen.“

mehr

Brief aus Athen: Der Kanzler Österreichs versteht Tsipras und Putin und kritisiert Angela Merkel deutlich

Markus Barth, Athen. Die griechische Presse hat einen neuen Bündnispartner entdeckt: den Bundeskanzler Österreichs Werner Faymann. Noch rechtzeitig vor dem anstehenden EU-Gipfel wird Alexis Tsipras kommenden Montag Faymann in Wien besuchen. Die Postionen, mit denen dieser in das Gespräch geht , hat er in einem Interview mit der heimischen Presse vom Samstag bereits recht ausführlich erläutert. Auch über ein

mehr

Brief aus Athen: Wo sind die Schlangen an den Geldautomaten?

Von Markus Barth, Athen. Ich hab‘ heute morgen ein paar Bankgeschäfte zu erledigen. Die „Platia“ von Nea Smirni , einem Vorort Athens der nach der sogenannten „kleinasiatischen Katastrophe“ in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts von den aus dem heutigen Iszmir vertriebene kleinasiatischen Griechen begründet wurde, bietet sich dafür an. Alle Banken sind durch Filialen hier vertreten. Mal sehen wie die Stimmung ist. An den Zeitungskiosken sammeln sich die Passanten. Griechische Zeitungen mehr

Interview mit Jannis Miliós: Er hat keine Angst vor der EZB

Kurzfristig konnte ich ein einstündiges Interview mit Jannis Miliòs führen, dem marxistischen Ökonomieprofessor an der TU Athen, der als Architekt des Wirtschaftsprogramms der Syriza gilt. Das Interview steht (überwiegend hinter einer Bezahlschranke) auf Handelsblatt Online, und morgen im Handelsblatt. Gerüchte, dass Miliós möglicherweise als EU-Kommissar nach Brüssel geschickt werden könnte, bestätigte er nicht ausdrücklich, erklärte aber seine Bereitschaft, ein solches Amt

mehr

1 10 11 12 13 14 15 16