Die meistgelesenen Stücke und wie es weiterging

Hier finden Sie die 10 meistgelesenen Berichte der ersten sechs Jahre „Geld und mehr“ mit kurzer Inhaltsbeschreibung und einem Update, wie sich der Gegenstand des Berichts weiterentwickelte…

Platz 10
IWF berät Regierungen, wie sie die Bevölkerung täuschen und geschmeidig Bargeld abschaffen können
5.4.2017; 60.000 Abrufe (dt. + engl.)

In einem Arbeitspapier empfiehlt der Internationale Währungsfonds (IWF) den Regierungen, die Bargeld zurückdrängen wollen, heimlich und indirekt vorzugehen, weil das bei der Bevölkerung nicht gut ankommt.

Update

Seither hat der IWF eine Reihe weiterer solcher anrüchiger Papiere veröffentlicht. In einem wird mit geldpolitischen Argumenten (Negativzinsen) für die Abschaffung oder das unattraktiv Machen von Bargeld geworben, im anderen dafür, Bargeld laufend gegenüber Buchgeld der Banken abzuwerten. Letzteres würde zum primären Geld erklärt (siehe auch Dossier „Bargeld“).

 

Platz 9
Warum die Bundesbank nicht mehr Gold aus New York abziehen darf
9.2.2017; 86.000 Abrufe (dt. + engl.).

Die Bundesbank durfte nach langem Ringen so viel Gold aus New York abziehen, dass insgesamt die Hälfte des deutschen Goldes in Deutschland lagert. Kern des Stücks ist die Feststellung, dass das öffentlich verkündete Lagerkonzept, ein öffentliches Versprechen an die US-Regierung darstellt, deren Weigerung, weiteres Gold herauszugeben, dauerhaft zu akzeptieren. Es geht in dem Stück auch um die berechtigten Zweifel, dass das Gold tatsächlich da ist und/oder die geforderte Reinheit hat.

Update

Seinerzeit holten auch die Niederlande und Österreich einen Teil ihres Goldes aus New York. Offenkundig wurde der Deal mit der Bundesbank im Rahmen eines umfassenden Stillhalteabkommens verkündet. Seit die Bundesbank ihre Goldzuteilung bekommen hat, hat die Lagerhallen der New York Fed keine Unze des für fremde Länder verwalteten Goldes mehr verlassen. Offenbar will weltweit niemand mehr Gold lieber zuhause lagern, oder – wahrscheinlicher – niemand bekommt mehr welches. Es hat keiner einen Anreiz, das öffentlich zu machen, denn nur solange man so tut als hätte man Zugriff auf sein Gold, kann es seine vertrauensstiftende Wirkung entfalten (siehe auch Dossier „Geld, Gold, Bitcoin und mehr“).

 

Platz 8
Wozu sich Deutschland mit dem UN-Migrationsabkommen wirklich verpflichtet und was das Weltwirtschaftsforum damit zu tun hat
19.7.2018; 85.000 Abrufe

Weil das sonst praktisch nirgends zu lesen war, habe ich auf ein paar knifflige Inhalte des UN-Migrationsabkommens hingewiesen. Dazu gehört, Migration nicht nur zu steuern, wie es in den Verlautbarungen zum Abkommen hieß, sondern auch zu fördern, und die Medien in einen Propagandafeldzug für mehr Migration einzuspannen. Außerdem legte ich dar, welche große Rolle die Großkonzernlobby Weltwirtschaftsforum beim Zustandekommen des Abkommens gespielt hat, und was deren Interesse ist (billige und mobile Arbeitskräfte).

Update

Kurz nach Veröffentlichung diese Beitrags gab Ungarns Regierung bekannt, das Abkommen abzulehnen. Ab Oktober kamen noch Österreich und eine Reihe weitere Länder hinzu (siehe auch Dossier „Macht und Kontrolle

 

Platz 7
#BargeldChallenge
14.10.2018; 95.000 Abrufe

Mein Aufruf mit Begründung so viel bar zu bezahlen, wie ohne großen Aufwand möglich ist. Bitte weiterverbreiten.

Update

Offiziell will von den Parteien im Bundestag niemand dem Bargeld etwas Böses. Aber erst im Frühjahr 2019 hat ein Bundestagsausschuss ein Beratungsunternehmen beauftragt, den Weg zur „Welt ohne Bargeld“ zu skizzieren. Kein Wunder, ist doch Deutschland Mitglied in der Globalen Partnerschaft für Finanzielle Inklusion, einer sehr großen, sehr wichtigen öffentlich-privaten Kooperation zur Zurückdrängung des Bargelds unter US-Führung (siehe auch Dossier „Bargeld„).

 

Platz 6
Über das Geld
18.4.2015; ca. 105.000 Abrufe*

Ein Beitrag in 4 Teilen (PDFs) über die Funktionsweise unseres Geld- und Kreditsystems, einschließlich der Geldschöpfung aus dem Nichts und der Art wie die Europäische Zentralbank ihre starke Stellung in diesem System zum Machtgewinn und Machtmissbrauch ausnutzt.

Update

Die Geldschöpfung aus dem Nichts durch die Banken war damals noch für viele eine schräge These, weil sie in den Lehrbüchern durch falsche Darstellungen vernebelt wird. Nur die Bank von England hatte angefangen, das Geldsystem und die Geldschöpfung korrekt zu erklären. Seither haben sich Bundesbank, Europäische Zentralbank und andere angeschlossen. Erste Lehrbücher (z.B. Bofinger) haben falsche Darstellungen korrigiert. Im November 2019 veröffentlichte eine Reihe von Studentenorganisationen einen Brief an die Dekane und Professoren der jeweiligen Wirtschaftsfakultäten, in dem sie die Falschdarstellungen zum Geldwesen in Lehrbüchern und Lehre beklagten und Korrekturen anmahnten (siehe auch Dossier „Geld, Gold, Bitcoin und mehr“).

* Wenn Abrufzahlen mit „ca.“ angegeben sind, stammen sie von vor Mitte Januar 2017. Bis dahin kam es zu technisch bedingten Doppelzählungen, die ich durch Abzug eines geschätzten Wertes (25%) korrigiert habe.

 

Platz 5
Trojanische Pferde des Kremls: Atlantic Council bläst zur Hatz auf Gabriel, Wagenknecht und Gauland
20.11.2016; ca. 155.000 Abrufe

Die eng mit der Nato verbundene Washingtoner Organisation Atlantic Council veröffentlicht einen Bericht in dem er Wirtschaftsvertreter und Politiker verschiedener Parteien, einschließlich Sigmar Gabriel, zu Putins Fünfter Kolonne erklärte und Medien, Geheimdienste und „Zivilgesellschaft“ zur Hatz auf diese aufforderte. Gabriel und andere auf der Liste hatten sich für einen Abbau von Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Ich resümierte: „Martin Schulz hat offenbar mächtige Unterstützer bei seinem erstaunlichen Wunsch nicht nur Außenminister, sondern – statt Gabriel – auch SPD-Kanzlerkandidat zu werden.“

Update

In einem weiteren vielgelesenen Bericht von April 2018 (31.000 Abrufe) zeichnete ich nach, wie schlecht es denen karrieremäßig erging, die der Atlantic Council zum Abschuss markiert hatte. Was Gabriel angeht, so sagte sein Kontrahent Schulz kurz nach Veröffentlichung der Hetzschrift des Atlantic Council, er wolle von Brüssel nach Berlin wechseln. Nach einigem Widerstand überließ ihm Gabriel wenig später das Amt des Parteivorsitzenden, griff sich dafür aber dasjenige des Außenministers, das er durch Intrigen von Schulz aber bald verlor. Heiko Maas, den der Atlantic Council zuvor in einer ähnlichen Publikation als Mann des Vertrauens Washington gekennzeichnet hatte, wurde sein Nachfolger. Die in der Hetzschrift besonders herausgestellte Sahra Wagenknecht wurde inzwischen als Fraktionsvorsitzende der Linken weggemobbt. Nur Gauland hat es ganz gut überstanden. Maas genießt nicht von ungefähr das Vertrauen Washingtons, zeigte ich in einem weiteren Bericht (28.000 Abrufe) in dem ich darauf verwies, wie der Atlantic Council das Netz-Durchsetzungsgesetz von Maas als eine wirksame Maßnahme gegen russische Infiltration der sozialen Medien lobte.

 

Platz 4
Vollstreckungsmonster Rundfunkbeitrag mit neuem Negativ-Rekord
2.9.2017; 168.000 Abrufe

Ich berichtete exklusiv – weil es sonst niemand tat – aus dem Geschäftsbericht des „Beitragsservice“ der Rundfunkanstalten. Danach hatten die beantragten Vollstreckungen gegen Beitragsschuldner 2016 den Rekordwert von knapp 1,5 Millionen erreicht. Es wurden 21 Millionen Mahnbriefe geschrieben. Unglaubliche Zahlen.

Update

Im Folgejahr waren es dann „nur“ 1,3 Mio. eingeleitete Zwangsvollstreckungen, der bis dahin zweithöchste Wert. 2018 waren es 1,2 Mio., der dritthöchste Wert und 20 Mio. Mahnungen. In drei Jahren wurden damit 4 Mio. Zwangsvollstreckungen eingeleitet, nur wegen des Rundfunkbeitrags. Nach meiner Erfahrung gibt es wenig, was große Teile der Bevölkerung so gegen den Politik-Mainstream und die Demokratie aufbringt wie der Rundfunkbeitrag.

 

Platz 3
Aktuelles vom Bargeld-Prozess
lfd. aktualisiert ca. 220.00 Abrufe

Hier berichte ich immer wenn es etwas neues von meiner Klage gegen den Hessischen Rundfunk auf das Recht auf Barzahlung des Rundfunkbeitrags.

Update

Nachdem das Verwaltungsgericht Frankfurt und der Hessische Verwaltungsgerichtshof mein Ansinnen mit ebenso kreativen wie abenteuerlichen Begründungen abgewiesen hatten, hat das Bundesverwaltungsgericht mir in Bezug auf die deutsche Rechtslage Recht gegeben. Weil unklar ist, was der nationale Gesetzgeber auf dem Feld Geld und Währung noch regeln darf, und ob die Regelung des gesetzlichen Zahlungsmittels auf EU-Ebene der deutschen inhaltlich entspricht, liegt das Verfahren nun beim Europäischen Gerichtshof. Unsere Stellungnahme für den EuGH ist der bisher letzte Eintrag.

 

Platz 2
Wie man ganz legal die Rundfunkgebühren spart und dabei die Geldreform voranbringt
8.5.2015, ca. 240.000 Abrufe

Mit diesem Beitrag ermöglichte ich meine Klage auf Barzahlung des Rundfunkbeitrags. Denn der Rundfunk hatte auf meine Weigerung, anders als bar zu bezahlen, monatelang einfach nicht reagiert. Als dieser Beitrag ein Riesenecho bekam und es auf die Titelseite der Bildzeitung und verschiedene reichweitenstarke Portale brachte, ging das nicht mehr, und die Sache nahm ihren Lauf.

Update

Ich fürchte, ich habe dem Beitragsservice damit viele Dutzend Nachahmerklagen auf Barzahlung und jede Menge sonstigen Ärger und Arbeit eingebrockt. Weitere Klagen in dieser Richtung einzureichen oder anhängige weiterzuführen ist allerdings nicht sinnvoll, da mein Verfahren bereits beim Europäischen Gerichtshof liegt und das Bundesverwaltungsgericht sich sehr positiv geäußert hat. Wenn meine Klage Erfolg hat, gilt das sicherlich für alle. Wenn nicht, ist eine Klage gleicher Art nicht erfolgversprechend.

 

Platz 1
Ein gut gehütetes offenes Geheimnis: Washington steckt hinter Indiens brutalem Bargeld-Experiment
1.1.2017; ca. 260.000 Abrufe (dt. + engl.)

Mit einem Schlag erklärte die indische Regierung 2016 über 80 Prozent des indischen Bargelds für ungültig. Worüber erstaunlicherweise niemand zu reden oder zu schreiben scheint, ist die entscheidende Rolle, die Washington dabei spielte. Meine Informationen dazu erreichten in Indien über Gastbeiträge und Berichte in großen Zeitungen ein Millionenpublikum. Auch in Kanada und den US verbreitete sich die englische Version des Beitrags auf reichweitenstarken Portalen weiter.

Update

Die These, die ich in meinem Buch „Schönes neues Geld“ ausführlich erläutert habe, dass Indien mit seiner durch massiven Druck eingeführten zentralen biometrischen Datenbank aller Bürger und seinem rigiden Vorgehen gegen die Bargeldnutzung ein Testlauf für die weltweite Durchsetzung totaler Bevölkerungsüberwachung und Kontrolle war, bestätigt sich seither in fast monatlichem Turnus durch neue Meldungen ähnlicher Qualität von überall auf der Welt. Ein jüngeres Beispiel ist der Plan der australischen Regierung, Sozialhilfeempfängern nur noch auf spezielle digitale Bezahlkarten Hilfen auszuzahlen, bestimmte Gütergruppen zu sperren und die anfallenden Daten zum Konsum für Disziplinierungsmaßnahmen zu nutzen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Schaden des brutalen Bargeldentzugs für die Inder, vor allem für die Armen, enorm war, und dass die zu Anfang behaupteten Ziele der Aktion nicht ansatzweise erreicht wurden.

[17.12.2019]

Zu den darüber hinaus wichtigsten und wirkmächtigsten Beiträgen auf fünf Jahren „Geld und mehr“ geht es hier.

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