Was heute Mainstream ist, war im Januar Verschwörungstheorie und umgekehrt

15. 05. 2020 | Wer denkt, die aktuelle Aufklärungskampagne der ARD gegen „Imfgegener, Antisemiten und Verschwörungstheoretiker“, die auf die Straße gehen, um gegen die Anti-Corona-Maßnahmen zu protestieren, sei neu, der irrt. Schon Ende Januar gab es Warnungen vor diesen Leuten. Damals allerdings mit umgekehrtem Vorzeichen.

Kürzlich habe ich hier über die tiefgründig bei Wikipedia recherchierte Aufklärungskampagne der ARD über Verschwörungstheoretiker geschrieben.

Soziale Distanzierung 2.0 – ARD hilft beim Abstand halten von Rechten und Verschwörungstheoretikern

Nun machte mich ein Leser auf einen Beitrag des Bayerischen Rundfunks vom 30.1. aus der Serie „Quer“ (nicht mehr in der Mediathek; 19.4.23) mit Christoph Süss aufmerksam. Darin geht es ab Minute 2:20 um die (rechten) Verschwörungstheoretiker, die behaupten, dieser Corona-Virus sei schlimmer als die erleuchtete (Bayern-)Regierung sage, und die allen Ernstes fordern, man müsse das Reisen einschränken.
Man sollte sich diesen Beitrag unbedingt anschauen, um die Beiträge des Genre „Aufklärung über Verschwörungstheoretiker“ richtig einordnen zu können, als das, was sie sind: Propaganda.

Ob die massive Eruption solcher Beiträge in dieser Woche damit zu tun hat, dass am letzten Wochenende die Ausarbeitung eines Beamten des Bundesinnenministeriums an die Öffentlichkeit gelangte, wonach die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Epidemie völlig planlos, schädlich und überzogen waren, weiß ich nicht, schließe es aber keinesfalls aus.

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