Am 12. September war in ganz Deutschland vom frühen Morgen bis gegen 16 Uhr das Bezahlen mit Grio-, Debit und Kreditkarten in vielen Geschäften und Supermärkten nicht möglich. Grund war eine Störung beim Betreiber von Bezahlterminals TeleCash. Bargeld konnte man sich an den (verbliebenen) Geldautomaten der Banken und Sparkassen besorgen. Der Ausfall betraf wohl knapp ein Viertel der über eine Million Karten-Terminals in Deutschland.
So eine Störung kann jederzeit zusätzlich oder stattdessen auch das Bezahlen per Smartphone betreffen. In die immer mehr Parkhäuser und Parkplätze, für die man nur noch mit dem Smartphone bezahlen kann, kommt man dann nicht mehr, ebenso wie in alle anderen Etablissements oder Veranstaltungen für die man mit dem Smartphone bezahlen muss oder möchte. Essen oder Fahrkarte kaufen geht dann nicht mehr.
Es soll kein Hackerangriff gewesen sein. Aber wenn man durch Angriffe auf Zahlungsdienstleister ein ganzes Land, das kaum noch Bargeld nutzt, lahmlegen kann, sind diese Dienstleister natürlich sehr verlockende Angriffsziele. Es ist einfach unverantwortlich, eine hochgradig robuste Infrastruktur, wie die des Bargelds zu zerstören, nur damit die Finanz- und IT-Konzerne noch mehr Gewinn machen können.
Das Beispiel China ist fast noch eindrucksvoller. Dort zahlt man in den Städten fast nur noch mit dem Smartphone. Man macht auch fast alles andere mit dem Smartphone. Ohne ihr Smartphone sind viele Chinesen kaum noch lebensfähig. Nachdem am 6. September ein Taifun über die Provinz Hainan fegte und schwere Schäden verursachte, wurde dort der Strom abgestellt. Smartphones konnten nicht mehr geladen werden.
Ein Video ging viral. Es zeigt viele Menschen, die Schlange stehen, um sich von einem Generator, den unternehmerische Menschen dort aufgestellt hatten, das Smartphone aufladen zu lassen. Denn ohne dieses konnten sie sich nicht einmal mehr etwas zu essen oder zu trinken kaufen.