Flüchtlingsheuchelei (3): Luxemburg liest uns die Leviten

Der Außenminister von Europas größter Steueroase, Jean Asselborn, hat vor einem Zerfall der Europäischen Union und vor einer Wiedereinführung von Grenzkontrollen zwischen den EU-Staaten gewarnt, weil manche die wahren Werte der Union nicht verinnerlicht hätten. Luxemburg soll nach dem Plan des EU-Kommissionspräsidenten und langjährigen obersten Steuervermeidungsgehilfen Luxemburgs, Jean-Claude Juncker, 808 Flüchtlinge aufnehmen. Da sollen andere sich mal ein Beispiel nehmen.

Luxemburg ist das Land, das viele Jahre lang entgegen allen EU-Regeln so wie kein anderes dafür gesorgt hat, dass die EU-Länder sich bei den Steuersätzen für Konzerne und bei der tatsächlichen Steuererhebung immer weiter nach unten konkurriert haben. Das wiederum hat dafür gesorgt, dass die soziale Sicherung überall abgebaut werden musste. Nun wagt der „Außenmister“ dieses Bankenplatzes, den Leidtragenden dieser Politik moralische Leviten zu lesen. Was für eine oberheuchlerische Dreistigkeit.

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