Gaststätten Magdeburgs erteilen wegen 2G Mitgliedern der Landesregierung von Sachsen-Anhalt Hausverbot

2. 10. 2021 | Dutzende Gastwirte und Clubbetreiber in der sachsen-anhaltinischen Hauptstadt Magdeburg haben sich für einen offenen Brief an die Landesregierung zusammengetan. Darin beschweren sie sich darüber, dass die Regierung Entscheidungen, wer Zutritt haben soll, auf die Wirte und Wirtinnen abwälzt und diese für Hilfspolizeiaufgaben missbraucht. Mitglieder der Landesregierung bekommen Hausverbot.

Schon im November 2020 hatte die berühmte Berliner Gaststätte „Ständige Vertretung“ ein Hausverbot für Angela Merkel und andere Politiker der Bundesregierung und Berlins ausgesprochen. Grund war damals der November-Lockdown, der ein gutes halbes Jahr dauern sollte. Die „Ständige Vertretung“ knickte damals allerdings ein und hieß Merkel doch wieder willkommen. Die Begründung war, dass man Applaus von der falschen Seite bekommen habe.

Die Anforderung, keinen Applaus von der falschen Seite zu ermöglichen, wurde auch zum Grund, warum man nicht mehr auf regierungskritische Demos gehen darf, wenn man nicht als Förderer des Nazitums verschrien werden will. Denn in einem freien Land ist auch jeder Rechtsradikale frei, sich einem beliebigen Demonstrationszug anzuschließen. Zu diesem Thema hat der Schauspieler Jens Wawrczeck ein erhellend-zugespitztes Video produziert. Bei ihm muss die rechte Seite des Zuschauerraums leer sein, weil er Angst vor Applaus von der falschen Seite hat. Weil aber die linke Seite des Zuschauerraums von der Bühne aus betrachtet die rechte Seite ist, darf da auch niemand sitzen. Der Raum muss leer sein.

Anders als die Wirte einer Berliner (Polit-)Szenekneipe, die immer auf der richtigen, der angesagten Seite stehen wollen, haben Gastwirte im tiefsten Sachsen-Anhalt keine Angst vor Applaus von der falschen Seite. Sie wissen, dass sie die falsche Seite sind. Hier ihr Brief von vor zwei Wochen, der wahrscheinlich nicht zurückgenommen werden wird:

„2G“ oder „3G“ – was soll das?

An die Politikerinnen und Politiker unserer Landesregierung

Wir werden keinen Gast aussperren, weil er entschieden hat, sich nicht impfen zu lassen.

Er darf ja auch Straßenbahn fahren, Autos kaufen, zum Friseur gehen, in ferne Länder fliegen und vieles mehr.

Wir haben Sie gewählt, damit Sie Entscheidungen treffen – auch schwierige!

Sie wälzen aber diese Verantwortung auf uns Unternehmer in der Gastronomie ab.

Sie treffen keine Entscheidungen – warum nicht?

Es ist vielleicht nicht populär, eine „2G – Regel“ für Ihr Volk anzuordnen. Schließlich haben Sie ja gesagt: „Es wird keine Impfpflicht geben!“ – oder etwa nicht?

Ist das der untaugliche Versuch, den staatlich gewollten Impfzwang nun durch den Lieferanteneingang, quasi durch das „Hintertürchen“ umzusetzen? Mit uns als Helfershelfer?

Wir werden lieber Einschränkungen hinnehmen, als unsere Gäste mit nutzlosen Kontrollen zu malträtieren und sogar einige auszusperren.

Solange wir für Sie den Kopf und damit unsere Ehre hinhalten müssen, sind Sie in unseren Restaurants, Bars, Cafés, Kneipen und Discotheken nicht willkommen!

Wir sind da einfach ehrlich!

Die Gastronomiebetriebe der Landeshauptstadt Magdeburg und Umgebung:

Es folgen die Namen von 28 Betrieben und der Zusatz „und weitere“.

Für Gastwirte und Veranstalter, die zwar 2G oder 3G anwenden und kontrollieren müssen, aber ihren Protest kundtun und ihren Respekt gegenüber Nichtgeimpften ausdrücken wollen, gibt es bei mir Protestplakate zum Herunterladen und Aushängen.

Wir wollen das nicht: Protestplakate zum Ausdrucken

Hausverbot

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