Die außergewöhnliche Überraschung und Empörung über ein lange angekündigtes Referendum

Die nordeuropäischen Politiker und Medien sind überrascht und empört, dass Tsipras nach dem Scheitern der Verhandlungen das Volk entscheiden lassen will und dies so kurzfristig angekündigt hat. Warum? Reichen zwei Monate Ankündigung nicht? Ende April hat er es angekündigt. Hier ein paar Stories darüber aus den deutschen Leitmedien und was diese heute über das überraschende Referendum sagen.

Für den Fall, dass die Gespräche doch scheitern sollten, hat Tsipras Neuwahlen kategorisch ausgeschlossen. Er brachte jedoch die Möglichkeit eines Referendums ins Spiel. ‚Wenn es kein akzeptables Abkommen gibt, wird das Volk entscheiden – natürlich ohne Neuwahlen, das will ich ganz klar machen‘, sagte der Syriza-Chef.“

So hieß es am 28.4 auf Spiegel Online und ganz ähnlich bei der Zeit und der FAZ.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/alexis-tsipras-bringt-referendum-in-griechenland-ins-spiel-a-1030962.html

https://www.zeit.de/wirtschaft/2015-04/griechenland-alexis-tsipras-referendum-kommentar

<>https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/alexis-tsipras-droht-mit-referendum-ueber-sparkurs-13563103.html

Wolfgang Schäuble hat zwischenzeitlich auch recht intensiv für ein solches Referendum geworben.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat sich laut Spiegel im Schuldenstreit offen für ein Referendum in Griechenland über die geforderten Reformen und Einsparungen gezeigt:

„Das wäre vielleicht sogar eine richtige Maßnahme, das griechische Volk entscheiden zu lassen“

sagte Schäuble am Montag in Brüssel vor dem Treffen der Euro-Finanzminister. Die Bevölkerung könne darüber befinden, ob sie bereit sei, das Notwendige zu akzeptieren oder ob sie etwas anderes wolle.

Jetzt wird also das Volk befragt, weil man sich nicht einig gewurden ist. Spiegel Online berichtet ausgiebig über Politiker, die das einen Zirkus oder eine Volte geißeln, ohne jede Einordnung oder Erwähnung der Vorankündigung oder des Werben Schäubles für ein Referendum.

Seehofer reagierte auf die Ankündigung des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras, das jüngste Angebot der Gläubiger dem griechischen Volk zur Abstimmung vorzulegen. Tsipras hatte in der Nacht überraschend erklärt, ein Referendum für den 5. Juli anzusetzen. In Brüssel sorgte die Ankündigung aus Athen ebenfalls für Verärgerung. „Das geplante Referendum hat alles noch komplizierter gemacht“, sagte ein EU-Diplomat am Samstag. „Das ist noch einmal eine Volte der griechischen Regierung, um alles durcheinander zu bringen.“ Der Zeitplan sei nun nicht mehr einzuhalten. „Ich denke, dass jetzt über einen Plan B geredet werden muss“, sagte der Diplomat. Damit wird üblicherweise eine Pleite oder ein Euro-Austritt Griechenlands umschrieben.

Dieser Bericht gab in etwa den Ton vor, in dem seither über das Thema berichtet und diskutiert wird.

Es wäre erstaunlich, wenn man sich nicht daran gewöhnt hätte, dass alles was diese griechische Regierung tut, dumm, unverschämt und ein Affront ist, und wenn es nur einen Tag zu früh oder zu spät getan wird.

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