Mehr Evidenz zur US-Beteiligung an der Anti-Bargeld-Aktion in Indien

Mein Beitrag zur Hypothese, dass Washington hinter der spektakulären Aktion in Indien steht, bei der das meiste Bargeld für ungültig erklärt wurde, stieß auf großes Interesse. Er wurde etwa 200.000 Mal geklickt, zu zwei Dritteln die englische Übersetzung, und hunderttausende Inder dürften über einen Reprint bei Global Research oder über Times of India, die zwei Mal unter Rückgriff auf Global Research über meine These berichtete, davon gelesen haben. Deshalb habe ich in einem weiteren englischsprachigen Artikel die weitere Evidenz, auf die ich seither gestoßen bin, nachgeliefert und mich nochmal mit alternativen Erklärungshypothesen auseinandergesetzt.

Wer des Englischen hinreichend mächtig ist, liest am besten gleich den englischen Fortsetzungsartikel „More evidence of early US involvement in Indian demonetisation„. Für die anderen und die an einer kürzeren Version interessierten, will ich kurz das zusammenfassen, was über den Ursprungsartikel hinausgeht.

  1. Eine der ersten Aktionen von Notenbankchef Raghuram Rajan, als er von der University of Chicago 2013 kommend im September 2013 sein Amt antrat, war die Einsetzung einer Kommission zur Förderung der „finanziellen Inklusion“ unter Leitung des Bankers Nachiket Mor. Dieser wurde 2016 zum Chef der Bill and Melinda Gates Foundation in Indien berufen. Diese Stiftung ist Hauptfinancier der Better Than Cash Alliance und einiger weiterer Initiativen dieser Art. Das sogenannte Mor-Committee war massiv mit Personen mit engen US-Verbindungen und zur Better Than Cash Alliance durchsetzt.
  2. Im Mai 2016 erwähnte die indische Notenbank Pläne zum Druck neuer Banknoten, im August verkündete sie, das Design für die neue 2000-Rupie-Note sei fertig und genehmigt.
  3. Im September 2016 veröffentlichte das McKinsey Global Institute (New York) einen Bericht in dem die Vorteile bargeldlosen Zahlungsverkehrs in leuchtenden Farben geschildert werden. Noch im Dezember, nachdem längst klar war, was für ein Desaster die Anti-Bargeld-Aktion von Ministerpräsident Modi für die Mehrheit der Bevölkerung war, verbreiteten McKinsey-Partner Susan Lund und Laura Tyson basierend auf dieser Studie über die von George Soros finanzierte Plattform Project Syndicate in alle Welt die Verheißung, dass Ländern wie Indien ein um zehn Prozent höheres Bruttoinlandsprodukt winkt, wenn sie mehr bargeldlos bezahlen. Die Studie wurde in Kooperation mit der Bill und Melinda Gates Foundation verfasst, und deren Indien-Chef Nachiket Mor bekam darin ein spezielles Dankeschön.

Ich stelle in dem Beitrag auch klar, dass die These, dass der US-Finanzsektor und die US-Regierung eine treibende Kraft hinter der Aktion in Indien waren, keinesfalls mit der These konkurriert, dass es einflussreiche Interessengruppen in Indien gab, die davon profitieren. Es ist sehr schwer, die wirtschaftliche und politische Elite eines Landes dazu zu bekommen, etwas zu tun, was gegen ihre eigenen Interessen ist. Es ist viel leichter, wenn es mindestens einflussreiche Gruppen gibt, die ebenfalls profitieren. Ob die Mehrheit der Bevölkerung Schaden leidet, spielt dann kaum eine Rolle. Zu den Profiteuren können gehören, der große indischen IT-Sektor, die indischen Banken, die sich über eine Schwemme von Zwangseinlagen freuen dürfen, die indischen Einzelhandelsketten, die sich über die Austrocknung des informellen Sektors freuen dürfen, und deren Geldautomaten einem Leserbrief zufolge, geheimnisvoller Weise viel besser mit den neuen Banknoten versorgt waren, als andere, außerdem natürlich der Online-Handel und die Landräuber, die ein wahres Bonanza erlebt haben dürften, weil viele Kleinbauern gezwungen waren, zu verkaufen, um zu überleben.

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