"Schönes neues Geld" geht nach Vietnam
iNach einem südkoreanischen und einem chinesischen hat nun auch ein vietnamesischer Verlag das Recht an der Veröffentlichung einer übersetzten Ausgabe von "Schönes neues Geld" erworben. Ich freue mich und hoffe auf weitere globale Verbreitung. Denn es handelt sich um eine globale und bisher sehr erfolgreiche Überwachungskampagne, die darin bechrieben und angeprangert wird.
Was mit unseren Daten in den USA passiert
Nachdem der Europäische Gerichtshof das völlig ineffektive Safe-Harbour-Abkommen gekippt hatte, das den Strom europäischer Daten in die USA legalisierte, schloss die EU-Kommission 2016 schnell eine Nachfolgevereinbarung mit der US-Regierung namens Privacy Shield. Es garantiert angeblich Datenschutz nach europäischen Standards, wenn unsere Daten in die USA gehen. Ein neuer Bericht der Europäischen Datenschutzbehörde zeigt, was davon zu halten ist.
Apple und Co. sollen vollen Zugriff auf unsere Gesundheitsdaten bekommen
Die Bundesregierung treibt die elektronischen Patientenakte mit Macht voran. Damit soll das letzte große Refugium der Privatheit neben dem Bargeld geschleift werden, das Arzt-Patienten-Verhältnis. Das Silicon Valley soll vollen Zugriff auf unsere Gesundheitsdaten bekommen können.
New York entlarvt die Lüge von der bargeldlosen „finanziellen Inklusion“
Der Stadtrat von New York berät über einen Verordnungsentwurf, der es Restaurants und anderen Geschäften bei Strafandrohung verbietet, Barzahler abzuweisen. Andere Städte und Bundesstaaten haben solche Verbote schon. Die Begründung straft die Floskeln von der finanziellen Inklusion durch Verdrängung von Bargeld Lügen: Bargeldverweigerung diskriminiert gegen ärmere, am Rande stehende und ohnehin benachteiligte Bevölkerungsgruppen.
Die steuerbefreite Globalisierungspropaganda der Bertelsmann Stiftung
Der Organisation Attac, die für eine Finanztransaktionssteuer wirbt und sich an verschiedenen Kampagnen für Reformen im vermeintlichen öffentlichen Interesse beteiligt, wurde der Gemeinnützigkeitsstatus aberkannt. Ganz anders bei der Bertelsmann Stiftung, die dank ihres massiven politischen und medialen Einflusses Politik macht, oft zum Nutzen des Bertelsmann-Konzerns, und allzu oft mit manipulativen Studien. Hier ein neues Beispiel.
Woran die Grundeinkommensbewegung krankt (Leseprobe)
Johannes Mosmanns Buch „Das bedingungslose Grundeinkommen: Pathologie und Wirkung einer sozialen Bewegung“ liest sich gut und bietet viele Aha-Effekte. Denn Mosmann schreibt und analysiert extrem klar und geht in die Tiefe. Er ist ein unabhängiger Geist, ein Anthroposoph, der sich gegen ein Lieblingsprojekt vieler Steiner-Jünger positioniert. Man kann sich mit diesem Buch jede Menge Denkanstöße abholen – auch unabhängig von der Grundeinkommensdebatte. Eine Leseprobe.
VWL-Lehrbücher fürs Grundstudium: Einführung in die Ideologie des Marktes
Helge Peukert von der Uni Siegen hat die in Deutschland gängigsten Einführungslehrbücher der Mikro- und Makroökonomie untersucht und festgestellt, dass diese sich sehr ähneln und sehr einseitig ideologisch sind. Er hat allerdings auch festgestellt, dass man nicht unbedingt neue Lehrbücher schreiben muss, sondern dass es schon ganz gute Alternativen auf dem Markt gibt. Die Untersuchung, die man kostenlos im Internet abrufen kann, ist Studierenden sehr zu empfehlen, die mit den untersuchten Lehrbüchern traktiert werden, und Lehrenden ebenso.
Sechs Monate "balancierte Partnerschaft" mit den USA: Zwischenbilanz einer Unterwerfungserklärung
Vor sechs Monaten, am 22. August 2018, skizzierte Außenminister Heiko Maas im Handelsblatt unter dem Titel „Balancierte Partnerschaft“ erstmals eine deutsche Strategie für den Umgang mit den USA. Weil den meisten Staatsvölkern ihre Souveränität wichtig ist, halten ihre politischen Führer Unterwerfungserklärungen meist entweder geheim, oder codieren diese so, dass sie für arglose Leser nicht als solche erkennbar sind. Letztere Strategie verfolgte Heiko Maas mit seiner balancierten Partnerschaft.
Wenn die größten Heuchler die zweitgrößten verspotten - Mit Nachtrag zu Tichys Einblick
Grüne Parlamentarier und Grünwähler fliegen viel und schädigen die Umwelt damit weit mehr als ihre durchschnittlichen Mitbürgerinnen. Das bringt ihnen Spott und Kritik ein, zuletzt im FAZ-Artikel „Problematische Doppelmoral : Grüne, Klimaschützer und Vielflieger“, der in den sozialen Medien Furore macht und reichlich gehässige Kommentare hervorbringt. Diejenigen, die so begeistert draufhauen, täten ebenso gut daran, vorher ein wenig in sich zu gehen, wie jene Grünen-Politikerin, die aus dem Kurzurlaub in Kalifornien twitterte.
Mit diesen raffinierten Tricks landete die Bertelsmann Stiftung ihren neuesten PR-Coup zur Migration
Es ist bemerkenswert, wozu sich Wirtschaftswissenschaftler hergeben, wenn das Geld stimmt. Drei von ihnen haben der Bertelsmann Stiftung eine Studie geschrieben, wonach es bis 2060 (!) 260.000 Zuwanderer netto pro Jahr in den deutschen Arbeitsmarkt braucht, um den „demographisch bedingten Rückgang des Arbeitskräfteangebots auf ein für die Wirtschaft verträgliches Maß begrenzen“. Einen PR-Coup machte die Stiftung daraus mit zwei ebenso raffinierten wie unsauberen Tricks.
IWF schlägt vor, Bargeld abzuwerten
Durch die traditionellen und die sozialen Medien geistert gerade ein Blogbeitrag, in dem zwei ÖkonomInnen des Internationalen Währungsfonds vorschlagen, Bargeld gegenüber Bankengeld allmählich abzuwerten, um tief negative Leitzinsen möglich zu machen. Ich wurde vielfach darauf hingewiesen, woraus ich schließe, dass viele nicht wissen, dass der Vorschlag nicht ganz neu ist. Ich habe das zugrunde liegende Papier von Oktober hier beschrieben und kommentiert. Es stammt von einer hochrangigen EZB-Managerin und einer IWF-Ökonomin. Ich interpretiere es als Teil der globalen Kampagne gegen das Bargeld, an der die beiden Institutionen beteiligt sind.
Buchbesprechung: Die Hintergründe des Aufstands der "Gelben Westen"
Der Aufstand der "Gelben Westen" ist ein Aufstand des ländlichen Frankreichs und der französischen Arbeiterklasse. Er hat die Eliten völlig überrascht. Das hätte nicht so sein müssen, denn Warnungen gab es genug, unter anderem von Christophe Guilluy. Der Wirtschaftsgeograph weist seit Jahren auf die Frakturen und schwerwiegenden sozialen Probleme der Gesellschaft als Folge einer neoliberalen Politik auf dem Rücken der Mehrheit der Franzosen hin. Eines seiner wichtigsten Bücher, das in Frankreich 2016 viel Aufsehen erregt hat, ist jetzt in englischer Sprache erchienen, unter dem Titel "Twilight of the Elites: Prosperity, the Periphery, and the Future of France" (Yale University Press 2019).